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Kanalzug Bedienung Kanalzugvarianten 1 Kanalzugvarianten 2 Mischhierarchie

Über Kanalzüge.

Traditionelle analoge Mischpulte.

In traditionellen analogen Mischulten versteht man unter einem Kanalzug die mechanisch und elektrisch relativ eigenständigen Funktionsgruppen, die die komplette Elektronik für die Audioverarbeitung und die zugehörigen Bedienungselemente eines Kanals enthalten (bzw. zwei bei Stereo). Große Mischpulte besitzen bis zu 56 und mehr Kanalzüge, die bei einer üblichen Breite von 4cm die erheblichen Ausmaße analoger Mischpulte bestimmen.

Häufig wird zwischen Kanalzügen und dem sog. Summenblock unterschieden, auch wenn der Summenblock (wegen der einfacheren mechanischen Realisierung) auch in mechanisch ähnliche Elemente unterteilt wird. Kanalzüge bieten jedoch die gesamte Palette der Audiobearbeitungsmöglichkeiten für einen Kanal. Im Summenblock hingegen werden alle Elemente eines Mischpults zusammengefaßt, die mit weniger Funktions- und Bedienungselementen auskommen und daher wesentlich weniger Platzbedarf aufweisen. Dazu gehört z.B. die Hauptsummen, VCA Subsummenregler, Auskoppelungssummen, Abhörwege, Effektrückwege, Solo- u. PFL-Summen oder der Testtongenerator.

Das Konzept des Logic2.

An dem traditionellen Konzept der Kanalzüge orientiert sich das Logic2 nur lose. Über Kanalzüge (Path) werden praktisch alle Funktionsgruppen des Logic2 strukturiert. Sie definieren Eingangskanäle, Tracks, Gruppen, Hauptsummen, aber auch Auxsummen, Abhör- und Auskoppelwege u.a.. Mit ihrer Hilfe werden die grundlegende Eigenschaften eines Mischpultaufbaus festgelegt.

Das Abhörfeld
Die zentrale Path-Steuerung, der Snapshot-Abruf, die zentrale Automationssteuerung, das Abhörfeld und der Testtongenerator.

Im Gegensatz zu dem traditionellen analogen Konzept werden (beinahe) ausnahmslos alle Funktionen innerhalb der Mischpults über Kanalzugvarianten realisiert (einschließlich Auxsummen, Solo- und Pfl-Bus, Auskoppelungswege usw.). Ein Summenblock im traditionellen Sinn findet sich daher nicht. Reminiszenzen an einen Summenblock erkennt man nur bei dem relativ kleinen Abhörfeld rechts neben dem Terminal, das auch den Testtongenerator enthält. Allerdings funktioniert auch dieses nicht, ohne daß es auf Kanalzugebene konfiguriert wurde.

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Hilfreich für das Verständnis des Konzepts der Kanalzüge im Logic2 ist es, die Trennung zwischen der Audiosignalverarbeitung (mit Hilfe eines zentralen Computers mit DSP-Hardware im Maschinenraum) und die Bedienung über die Bedieneinheit im Tonstudio zu rekapitulieren (vergl. Logic2 Konzept). Der Begriff Kanalzug läßt sich auf beide Bausteine des Logic2 anwenden, wobei jedoch unterschiedliche Erscheinungen angesprochen werden.

Auf der Bedieneinheit des Logic2 ist ein Kanalzug leicht auszumachen (vergl. Bild links). Die Oberfläche ist vertikal in zwanzig identische Elemente von 4.2cm Breite eingeteilt. Ein jedes dieser Elemente beinhaltet den Großteil der Bedienungselemente, die zur Steuerung von der virtuellen Kanalzüge herangezogen werden können.

Virtuelle Kanalzüge sind jene Kanalzüge, die in der Software des Logic2 angelegt werden, um das Mischpult zu strukturieren. Dem Anwender stehen eine Vielzahl von Kanalzugvarianten zur Verfügung, aus denen er sich (im Mix-Setup) das Mischpult zusammenstellen kann, das seinen Anforderungen genügt.

Üblicherweise werden die virtuellen Kanalzüge über die physikalisch vorhandenen Kanalzüge auf der Bedieneinheit des Logic2 gesteuert. Dafür muß jedem virtuellen Kanalzug einen Kanalzug der Bedieneinheit explizit zugeordnet sein (vergl. Desk-Designer). Es ist jedoch auch möglich, virtuelle Kanalzüge zu betreiben, ohne daß sie einem Kanalzug auf der Bedieneinheit zugeordnet sind (vergl. EAS).

Aus dem identische Aussehen der 20 Kanalzüge der Bedieneinheit darf nicht geschlossen werden, daß hier zwangsläufig identische Funktionen zur Verfügung stehen. Die zur Verfügung stehenden Funktionen richten sich nach der Kanalzugvariante, die gesteuert werden soll und danach, welche Signalverarbeitungsmodule sie enthält.

Kanalzüge auf der Bedienoberfläche.

Unter dem, was optisch leicht auf dem ersten Blick als Kanalzug auf der Bedieneinheit auszumachen ist, verbergen sich die Steuerelemnte für vier vollständig unabhängige virtuelle Kanalzüge der Audioverabreitung. Ein Kanalzug auf der Bedienoberfläche kann bis zu vier virtuelle Kanalzüge steuern. Mit den 20 Kanalzügen des Logic2 der TU kann daher ein Mischpult mit 80 unabhängigen Kanalzügen realisiert werden, auf die man unmittelbar zugreifen kann.

Um zwischen den vier möglichen virtuellen Kanalzügen umzuschalten, um einen Kanalzug an die Bedienoberfläche zu bringen, existieren oberhalb des Fader vier farbig gekennzeichnete, großflächige Taster, denen jeweils ein Display zugeordnet ist. Jedem Taster ist einer der vier möglichen virtuellen Kanalzüge zugeordnet, in den Displays erscheinen ihre Namen.

Path C Path D Path B Path A

Die Kanalzug (Path)-Anwahl in einem Kanalzug der Bedieneinheit des Logic2.

Mit den großflächigen Tastern werden die Bedienungselemente auf einen der vier möglichen Audiosignalverarbeitungskanalzügen umgeschaltet. Der aktive Kanalzug, derjenige, der gerade bedient werden kann, ist dadurch gekennzeichnet, daß

  • eine große, güne LED unter- bzw. oberhalb des entsprechenden Path-Schalters leuchtet und
  • das zugehörige Display mit dem Namen des Kanalzuges hervorgehoben wird.

Klicken Sie links auf einen Path-Taster, um die Funktion nachzuvollziehen.


Ein Kanalzug aus der Bedienoberfläche des Logic2.

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Ein physikalisch vorhandener Kanalzug auf der Bedienoberfläche kann also bis zu vier, vollkommen voneinander unabhängige, virutelle Kanalzüge der Audiosignalverarbeitung steuern. Beliebige Kanalzugvarianten können dabei von beliebiger Stelle (bzw. beliebig physikalisch vorhandenen Kanalzügen) der Bedieneinheit des Logic2 gesteuert werden. Obwohl auf der Bedieunoberfläche die Kanalzüge scheinbar identisch aussehen und dieselben Schalter und Regler vorhanden sind, können die virtuellen Kanalzüge der Audioverarbeitung vollständig verschieden sein und so unterschiedliche Funktionen wie Eingangskanäle oder Solobus aufweisen. Schalter und Taster eines Kanalzuges haben nur dann eine Funktion, wenn der entsprechende Parameter auf dem virtuellen Kanalzug auch vorhanden ist. Sonst sind sie ohne Funktion.

Die Kenntnis, welche Kanalzugvariante von wo aus gesteuert wird und welche Funktionen in einem virtuellen Kanalzug existieren, ist daher von essentieller Wichtigkeit für die Bedienung des Logic2.



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Text und Layout: Cornelius Bradter