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Vorgeschichte mit Hans Heinz Stuckenschmidt

Im Vorlesungsverzeichnis 1951/52 der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg werden humanistische Fächer zwingend für die Studenten aller Fakultäten vorgeschrieben, darunter die Grundfächer Kunstgeschichte oder Musikgeschichte.

Die musikgeschichtlichen Vorlesungen hielt — zunächst als außerordentlicher Professor — der Berliner Komponist und Musikschriftsteller Hans Heinz Stuckenschmidt (1901-1988). Auf diese Position war er zum 1. Juni 1949 berufen worden, nachdem er schon am 1. Oktober 1948 vor den Honoratioren der TU einen Probevortrag unter dem Titel »Musik im Technischen Zeitalter« gehalten hatte.

Stuckenschmidt hatte sich schon während der wilden Zwanziger — in seiner Zeit als »Musikdada II« — mit der Mechanisierung und Elektrifizierung von Musik beschäftigt. Er nahm unter dem Namen Walter Stuckenschmidt-Magdeburg an der Dada-Messe am 30. Juli 1920 teil und steuerte für diese Veranstaltung einige Collagen bei. In der Zeitschrift »Musikblätter des Anbruch« machte er sich 1926 für eine Mechanisierung der Musik stark. 1934 wurden ihm alle publizistischen Tätigkeiten untersagt; er mußte emigrieren.

Nach dem Krieg hatte Stuckenschmidt maßgeblichen Anteil am Neuaufbau des Berliner Musiklebens. Als Anwalt der Neuen Musik auch im Verfolg seiner Lehrtätigkeit machte er immer wieder experimentelle und auch elektronische Musik zum Thema seiner Vorlesungen. Mehrfach unternahm er mit Studenten Exkursionen zu Konzertveranstaltungen mit Neuer Musik, so auch zum Kölner »Neuen Musikfest 1953«, bei dem (am 26. Mai) die erste öffentliche Vorführung der im Kölner Studio entstandenen neuen Elektronischen Musik stattfand, zusammen mit einer von Pierre Schaeffer persönlich kommentierten Demonstration der »Musique concrète«.

Dem Lehrgebiet Musikgeschichte, das 1955 zum eigenständigen Lehrstuhl mit Stuckenschmidt als Ordinarius avancierte, war seit Wintersemester 1952/53 das Lehrgebiet »Musikwissenschaft und ihre naturwissenschaftlichen Grundlagen« zugeordnet; den entsprechenden Lehrauftrag erteilte man Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Fritz Winckel.

Fritz Winckel

Ausbildung und Werdegang bis 1945

Fritz Winckel, Jahrgang 1907, studierte nach seinem Abitur von 1927 bis 1932 an der damaligen Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Fernmeldetechnik und Akustik. Sein besonderes Interesse galt der jungen Technologie Fernsehen, über deren rasante Entwicklung er als technischer Presseberichterstatter eine Vielzahl von Artikeln veröffentlichte, in anspruchsvollen Fachzeitschriften ebenso wie in Funkbastler-Blättern. Eigene Experimente unternahm er im Labor von Denes von Mihály, dabei widmete er sich der wenig später durch das Aufkommen des elektronischen Fernsehens mit Braunscher Röhre abgelösten mechanischen Technik, mit der Nipkow-Scheibe als Bildzerleger. 1930 veröffentlichte Winckel eine populär gehaltene Monographie über Technik und Aufgaben des Fernsehens [1].

Schon damals experimentierte er mit Verfahren zur Wandlung von Ton- in Bildinformation, indem er der Trägerfrequenz des Fernsehbildwerfers ein Tonsignal aufmodulierte. Die dabei auf der Mattscheibe entstehenden Bilder verändern sich dem »Klangcharakter« des Tonsignals entsprechend. In einem Aufsatz von 1930, dem von der Mattscheibe abfotografierte Abbildungen beigegeben sind, zog er Folgerungen aus seinen Experimenten. Man sei

»nunmehr in der Lage, die Kunst in ihrem Sammelbegriff zu erfassen, ohne von ihren einzelnen Erscheinungsformen auszugehen. Danach ist der übergeordnete Begriff der Kunst ein modulierter Wechselstrom, der in sinnlich wahrnehmbare und ästhetische Formen gebracht werden kann, nämlich in die Form von Ton und Bild, [...] Der individuelle Charakter eines Kunstwerkes ist in der Modulationskurve enthalten.«

Dennoch  erfasse dieser Kunstbegriff nur einen Teil der künstlerischen Arbeit,

»denn der Kern ist und bleibt der seelische Ausdruck, der niemals schematisiert werden kann. Das erforschte Gesetz verhilft der Kunstschöpfung lediglich zu höherer Wirksamkeit. Wenn ein Werk nur nach Gesetzen ohne seelischen Ausdruck aufgebaut ist, dann ist es bloße Effekthascherei und daher als Kitsch zu verwerfen.« [2]

Diese Äußerungen mögen zwar in ihrer Synthese von ästhetischer Wesensschau und Elektrotechnik übers Ziel hinausschießen, sie fassen aber anschaulich Winckels Interessen und auch sein sehr eigenwilliges Kunstverständnis in wenigen Worten zusammen, und sie belegen schon früh sein Interesse an der theoretischen Durchdringung künstlerischer Phänomene. Sein synthetisch ausgerichteter Geist sucht stets nach dem Allgemeinen hinter den einzelnen Erscheinungen. Die Methoden, deren er sich bedient, verleugnen ihre Herkunft aus dem ingenieur- und naturwissenschaftlichen Bereich ebenso wenig wie die von ihm verwendete Beschreibungssprache. Seine schon seit den späten 20er Jahren sehr ergiebige Veröffentlichungstätigkeit belegt deutlich seinen Drang nach Vermittlung dieser allgemeinen Wahrheiten.

Nach Erlangen des Diploms 1932 unternahm Fritz Winckel vertiefende Studien bei Walther Nernst, wo er die Entwicklung des Neo-Bechstein-Flügels aus erster Hand mitverfolgte; dem Konzert zur »Einweihung« des neuen Instruments wohnte er persönlich bei. Über dieses Instrument und verschiedene weitere elektrische Spielinstrumente publizierte er in den 30er Jahren mehrere Aufsätze [3].

Von 1934 bis 1937 unterzog er sich einer Ausbildung zum Flugbaumeister bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt und war dann bis Kriegsende beim Siemens-Luftfahrtgerätewerk tätig, wo er z. B. Verfahren für die automatische Steuerung von Flugzeugen und zur automatischen Auswertung von Landkarten entwickelte.

Forschungsschwerpunkte nach 1945

Nach dem Krieg nahm Winckel seinen akademischen Karriere-Faden wieder auf. Eine Anstellung am Institut für Schwingungstechnik, dem zu dieser Zeit Gustav Leithäuser vorstand, ermöglichte es ihm, die dort vorhandenen technischen Einrichtungen für seine Forschungen zu nutzen. Neben einer rasch anwachsenden Zahl von Veröffentlichungen — es entstand eine Fülle von Zeitschriftenbeiträgen, Rezensionen, Lexikonartikeln usw. [4] — bereitete er seine Promotion vor, die 1950 am Lehrstuhl für theoretische Elektrotechnik der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg erfolgte [5]. Gegenstand und Titel der Dissertationsschrift ist die Messung von Frequenz und Phase mittels elektrischer Rasterabbildung, dabei verwendete er das erwähnte Verfahren der Modulation des Bildwerfers, dem das zu messende Signal eingespeist wird. Die Frequenz ergibt sich durch Vergleich mit einer Normalfrequenz, die durch die Zeilenfrequenz des Bildrasters gegeben ist. Das Meßergebnis wird dann durch die Neigung der auf der Bildfläche erscheinenden Linien repräsentiert, wobei die Genauigkeit mit der Entfernung von der Vergleichsfrequenz bzw. ihrer Harmonischen abnimmt.

Daneben beschäftigte sich Winckel mit experimenteller Stimm- und Sprachforschung; seine Veröffentlichungen zu diesem Themenkomplex — zunächst im wesentlichen Zusammenfassungen englischsprachiger Forschungsberichte — erschienen ab 1948 in der Zeitschrift für Phonetik. Die Entwicklung der Sonagraphie verfolgte er mit lebhaftem Interesse [6]; diese Technik sollte später in den von ihm durchgeführten und initiierten Forschungsarbeiten eine bedeutende Rolle einnehmen [7].

Winckel begann sich besonders für die Eigenschaften von Gesangsstimmen zu interessieren, er unterzog sich deshalb auch selbst einer Vokalausbildung [8]. Für seine Forschungen analysierte er Hunderte von Stimm-Spektren unter Verwendung des zeitraubenden Suchtonverfahrens. Dabei kam ihm ein im Institut für Schwingungsforschung entwickelter »Repetierzusatz für Magnettongeräte« zugute, eine Art Bandschleifen-Mechanismus, der es ihm ermöglichte, mit sehr kurzen Originalaufnahmen auszukommen. Einzelne Teiltöne wurden durch Filterung isoliert, um ihre Intensität gesondert zu messen.

In einem Rundfunkinterview aus dem Jahre 1954 erläuterte Winckel Zielsetzung und erste Ergebnisse seiner Forschungen:

»[...] daß wir das Stimm-Material objektiv beurteilen können, indem wir den Klang zerlegen in seinen Grundton und seine Obertöne. Große Sänger haben zum Beispiel zehn Teiltöne. Haben sie mehr, dann klingt die Stimme schrill und unangenehm, haben sie weniger Teiltöne, dann klingen die Stimmen dumpf und sie können sogar krank sein. [...] Jede Komponente der Stimme hat eine bestimmte Funktion. So ist zum Beispiel der zehnte Teilton maßgebend für die Tragfähigkeit der Stimme. [...] Eine weitere Komponente ist die Nasalität der Stimme. Wenn diese Komponente zu stark anwächst, dann wird die Nasalität unangenehm.«

Zur Erarbeitung von Kriterien

»haben wir als Vorbild erst einmal die ganz großen Sänger untersucht — von Caruso angefangen —, die wir von Platten her haben

Neben Schallplatten dienten auch eigene Aufnahmen mit Berliner Sängern wie z. B. Dietrich Fischer-Dieskau als Untersuchungsmaterial. Als Ergebnis seiner Untersuchungen an einer großen Anzahl von Gesangsstimmen postulierte Winckel später als »Gütekriterium für die Leistungsfähigkeit von Gesangsstimmen« die Stärke des sogenannten »Singformanten«.

Neben der Stimmforschung befaßte er sich auch intensiv mit Raumakustik, besonders in Bezug auf Konzertsäle. Eine Untersuchung über verschiedene Aufführungsstätten weltweit brachte er 1955 zum Abschluß [9]. Bei der Planung der neuen Berliner Philharmonie tat er sich als Fürsprecher des Entwurfs von Hans Scharoun hervor; er wurde während der Planungs- und Bauphase mehrfach als musikalisch-akustischer Berater herangezogen.

Zügig und zielstrebig trieb er auch seine akademische Laufbahn weiter voran. Der Titel seiner 1951 vorgelegten Habilitationsschrift lautet Akustische Strukturanalysen von Sprache und Musik; im November des gleichen Jahres wurde ihm die Venia legendi verliehen. 1952 wurde Fritz Winckel Mitglied der Humanistischen Fakultät; im Mai hielt er seine Antrittsvorlesung.

»Klangwelt unter der Lupe«

Über den Inhalt seiner Vorlesung »Musikwissenschaft und ihre naturwissenschaftlichen Grundlagen« gibt die unter dem Titel Klangwelt unter der Lupe veröffentlichte Bearbeitung seiner Habilitationsschrift Auskunft, die er während seines ersten Vorlesungssemesters fertigstellte. Darin sind musikwissenschaftlich relevante Ergebnisse der akustischen und psychoakustischen Forschung in einer allgemeinverständlich gehaltenen Form zusammengefaßt.

Den Brennpunkt dieser Betrachtungen bilden die »Schwankungserscheinungen in der Musik«. Unter diesem Stichwort hebt Winckel auf eine Sichtweise ab, die den Verlaufs- und Prozeßcharakter klanglicher Phänomene stärker ins Auge faßt als die damit zusammenhängenden stationären Erscheinungen:

»Was Musik uns offenbart und was überhaupt als Musik zu definieren ist, liegt in feinsten Schwankungserscheinungen begründet, für die ein Maß nur in einem im Menschen begründeten biologischen Prinzip zu suchen ist.« [10]

Charakteristisch für Winckels Darstellung ist die dem Zeitgeist der 50er Jahre verpflichtete Bezugnahme auf damals in aller Munde befindliche Schlagworte der naturwissenschaftlichen Forschung, in Anlehnung an Autoren wie Erwin Schrödinger oder Werner Heisenberg. So heißt es zum Beispiel,

»daß in der Lautgebung niemals der schriftlich fixierte Notenwert entsprechend einer genau definierten Schwingungsfrequenz ertönt, sondern vielmehr ein ›Frequenzband‹ von Schwingungen, wobei der Notenwert lediglich die mittlere Tonhöhe angibt. [...] Die Vorstellung einer Frequenz-Bandbreite entspricht dem Sinn der Heisenbergschen Unbestimmtheitskorrelation besser als die Vorstellung einer einzelnen Schwingung von bestimmter Tonhöhe, denn ein Ton kann physikalisch gar nicht gleichzeitig exakt in der Frequenz und der zeitlichen Begrenzung bestimmt sein.«[11]

Obwohl im Verlauf der Darstellungen immer wieder exakte physikalische Messungen Grundlage der Argumentation bilden, empfiehlt Winckel am Ende,

»daß man die Voreingenommenheit durch das Notenbild beseitigt und sich nur auf das Ohr als einzige Instanz verläßt. Dann wird man durch ständig verfeinertes Hören immer wieder neue Entdeckungen machen, die sich ganz natürlich erklären lassen, ohne daß man sich auf komplizierte Erörterungen oder metaphysische Deutungen einlassen muß. Es geht auch in der Musik mit rechten Dingen zu: alle Laute werden von greifbaren, konkreten Schwingungsgebilden erzeugt, deren Gesetze wir heute weitgehend kennen.« [12]

Das Buch erschien 1960 in einer Neubearbeitung als Phänomene des musikalischen Hörens; es erlangte weite Verbreitung, auch in verschiedenen Übersetzungen. In den USA wurde es an diversen Universitäten als »Textbook« zu Lehrzwecken eingesetzt.

Die naturwissenschaftliche Betrachtung sprachlich- und musikalisch-klanglicher Phänomene unter Einbezug informationstheoretischer Erklärungsansätze [13]  prägten als Inhalt seiner Lehrveranstaltungen das Profil von Fritz Winckels Lehrgebiet. Durch die Ausrichtung am naturwissenschaftlich-experimentellen Paradigma bezog das Lehrgebiet daher die paradoxe Stellung einer Natur- bzw. Ingenieurwissenschaft innerhalb der Humanistischen Fakultät, gewissermaßen einer technizistischen Enklave inmitten der Geisteswissenschaften, die ihrerseits der Technischen Universität gleichsam aufgepfropft waren.

Von einer anderen Warte aus kann diese Aufbauarbeit von Fritz Winckel jedoch als Wiedergutmachung und als Dienst am humanistischen Bildungsideal gewertet werden, hatte er doch seine akademisch erworbene technische und wissenschaftliche Qualifikation während der Zeit des »Dritten Reiches« der Rüstungsindustrie direkt zu Diensten gestellt. Er kann als Repräsentant gerade jenes Typus von Erfüllungsgehilfen totalitärer Machtausübung gelten, den nicht erneut heranzuzüchten sich die Väter des humanistischen Studiums an der Technischen Universität Berlin zum Ziel gesetzt hatten.


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Die Berliner Tonmeisterausbildung

Außer als Lehrangebot im Rahmen des humanistischen Studiums richteten sich Winckels Vorlesungen auch an Absolventen des Studiengangs »Tonmeister«, um dessen Einrichtung in Berlin er sich seit 1952 beharrlich verwendete. Die Vorgespräche mit den Professoren Geiseler von der Hochschule für Musik und Etzold von der Technischen Universität führten im Juli 1952 zur Gründung einer vorbereitenden Kommission des Akademischen Senats der TU, dem für die Humanistische Fakultät Hans Heinz Stuckenschmidt angehörte. Der von diesem Gremium vorgeschlagene Ausbildungsplan wurde Anfang 1954 vom Senator für Volksbildung bestätigt; endlich kam die im doppelten Sinne naheliegende Zusammenarbeit zwischen TU und der direkt benachbarten Hochschule für Musik (HfM) zustande. Seitens der HfM übernahm Dietrich Stoverock die Leitung, für die TU Fritz Winckel.

Bis dahin existierte ein geregelter Studiengang für den Tonmeister-Beruf nur an der nordwestdeutschen Musik-Akademie in Detmold, wo sie 1946 von Erich Thienhaus (ein Bekannter von Winckel aus der gemeinsamen Studienzeit) begründet wurde. Die Detmolder Ausbildung legte das Hauptgewicht auf die musikalische Seite der Ausbildung. Neben dem Musikstudium absolvierten die angehenden Tonmeister eine zweisemestrige elektrotechnische Grundausbildung. Außerdem wurden damals am Rundfunktechnischen Institut in Nürnberg vorwiegend Tontechniker und Cutterinnen ausgebildet.

In Berlin wurde demgegenüber eine Staffelung von drei verschiedenen möglichen Studiengängen eingerichtet:

  1. Toningenieur an der TU (Ausbildung zum Nachrichtentechniker, ergänzt durch Übungen im Akustiklabor und durch Winckels Lehrveranstaltungen).
  2. Tonmeister mit Grundstudium an der TU und Zusatzstudium an der HfM (Klavier, Tonsatz und Gehörbildung, Instrumentenkunde und Musikgeschichte).
  3. Tonmeister mit Grundstudium an der HfM und Nebenstudium an der TU (Mathematik, Experimentalphysik, Elektro-, Fernmelde- und Hochfrequenztechnik, Elektroakustik-Laborübungen und Winckels Vorlesungen).

Neben reinen Toningenieuren würden

»somit zwei Kategorien von Tonmeistern herangebildet: die einen mit dem Schwerpunkt auf der technischen Seite, die anderen auf der musikalischen Seite.«[14]

In den folgenden Jahren konnte sich das Modell bewähren. Von 1954 bis 1970 nahmen 73 TU- und 37 HfM-Studenten das Studienangebot wahr und absolvierten die Eignungsprüfung. 8 Studenten der TU und 7 der HfM schlossen in diesem Zeitraum das Studium erfolgreich ab. Im Jahre 1970 wurde die Berliner Tonmeister-Ausbildung einer Reform unterzogen.

Der Studiohörsaal

Seit dem Wintersemester 1954/55 hielt Winckel Lehrveranstaltungen zur Tonmeister-Ausbildung ab. Diesen Vorlesungen unter dem Titel »Studiotechnik — Ton und Bild« wurden 1956 zusätzlich Übungen angegliedert [16]. Da in der humanistischen Fakultät für das Lehrgebiet »Studiotechnik« im Prinzip keine Lehr- und Forschungsmittel zur Verfügung standen, fanden diese Kurse am Lehrstuhl für Technische Akustik (Professor Lothar Cremer) statt, diesem waren sie ab 1956 auch verwaltungsmäßig zugeordnet.

 

Schauplatz der Vorlesungen war der neueingerichtete »Studiohörsaal«, Raum HG 2053. Schon bei der Neubauplanung für das TU-Hauptgebäude war die künftige Bestimmung dieses Hörsaals bedacht worden; seine Ausstattung entsprach den durch die Tonmeister-Ausbildung entstehenden Anforderungen. So wurden z. B. die Wände akustisch gedämmt, um eine geringe Nachhallzeit zu erreichen.

Zum Hörsaal gehörten zwei übereinanderliegende kleine Studioräume, deren oberer zunächst brachlag. (Später wurde er als schalltoter Raum genutzt.) Im unteren waren die Aufnahme- und Beschallungs-Anlage untergebracht. Die Erstausstattung bestand aus einer Tonbandmaschine vom Typ T9, einem EMT-Plattenspieler und einem einfachen Philips-Mischpult, dazu einigen Mikrofonen und Lautsprechern.

Für die Tonmeister-Ausbildung standen außerdem drei weitere Studios zur Verfügung: Ein Laborstudio im Institut für Schwingungsforschung, ein Unterrichtsstudio an der Musikhochschule und ein zum gerade neu errichteten Konzertsaal der HfM gehöriger Regieraum.

Der Studiohörsaal wurde neben der Tonmeister-Lehre selbstverständlich auch für andere Lehrveranstaltungen genutzt, insbesondere für die musikgeschichtlichen Vorlesungen von Hans Heinz Stuckenschmidt, bei denen außer der Einspielung von Schallplatten- und Tonbandbeispielen auch gelegentlich Musiker live auftraten. Die tontechnische Betreuung der Lehrveranstaltungen des Ordinarius und anderer universitärer Ereignisse blieb während der folgenden Jahre eine der Aufgaben des studiotechnischen Lehrgebiets.


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Tagungen und Kongresse

Zu Winckels Zähigkeit bei der Behauptung seines Lehrgebiets im Rahmen der Humanistischen Fakultät kam unterstützend sein Organisationstalent, das sich besonders bei der Ausrichtung von Kongressen bewährte. Später sollten die dabei erworbenen Erfahrungen sich bei verschiedenen musikalischen Veranstaltungen als nützlich erweisen.

Im Wintersemester 1951/52 richtete Gustav Leithäuser, damals Winckels Chef im Institut für Schwingungsforschung, für das Außeninstitut der Technischen Universität eine Tagung zum Thema »Fernsehen« aus, zu der auch eine gerätetechnische Ausstellung gehörte. Die Organisation der Veranstaltung übernahm Winckel, und zwar mit einigem Erfolg [17]; auch den Tagungsband gab er zusammen mit Leithäuser heraus [18]. In der Folge betreute Winckel im Auftrag des Außeninstituts verschiedene ähnliche Veranstaltungen [19].

»Musik und Technik«

Anfang 1954 lud das Außeninstitut der Technischen Universität gemeinsam mit dem Elektrotechnischen Verein Berlin zu einer Vortragsreihe unter dem Titel »Musik und Technik«. Neben Referaten von Winckel (»Naturwissenschaftliche Probleme der Musik«), Hans-Heinz Dräger (»Die historische Entwicklung des Instrumentenbaus«) und Werner Lottermoser (»Akustische Untersuchungen an alten und neuen Orgeln«) berichtete Oskar Sala über seine Experimente mit dem Trautonium (»Subharmonische elektrische Klangsynthesen«). Werner Meyer-Epplers Vortrag »Elektronische Musik. Ihre stofflichen und informationstheoretischen Grundlagen« berichtete umfassend über den damaligen Stand der theoretischen Durchdringung elektronischen Komponierens am Kölner Studio, dessen Entwicklung Meyer-Eppler seit seiner Gründung als Mentor begleitete. Boris Blacher, seit 1953 Direktor der Hochschule für Musik, sprach über »die musikalische Komposition unter dem Einfluß der technischen Entwicklung der Musik«. In seinem Vortrag ging er jedoch auf die elektronische Musik nur am Rande ein und gab vielmehr seiner Überzeugung Ausdruck, »daß der Klang zwar ein wesentlicher Bestandteil, jedoch niemals der entscheidende Faktor in der Musik ist.« [20]

Hans Heinz Stuckenschmidt beschrieb in seinem Schlußreferat die Entwicklung der abendländischen Musik unter dem Gesichtspunkt der Objektivierung. Ausdruck dafür sei zunächst die Verselbständigung der Instrumentalmusik von ihrer Bindung an den gesungenen Text. Weiter heißt es:

»Die Elektronische Musik verhält sich zur instrumentalen wie diese zur vokalen. War in der Musica Cantata der Mensch selbst Instrument, in der Musica Suonata Spieler des Instruments, so wird er nun aus dem Klangwerdungsprozeß entfernt. Das subjektive Element, das als »Gefühlsausdruck« so lange Zeit die Tonkunst beherrschte, ist liquidiert. In der Retorte gezeugt, nähern sich die Formen dieser Musik, jedenfalls potentiell, dem Bereich echter Objektivität.

Man kann diesen Weg kultureller Entwicklung negativ sehen, als Symptom des Kunststerbens und der Überwindung von Kultur durch Technik. Aber man kann auch erwarten, daß er mit den neuen Klangmöglichkeiten eine Welt neuer Formen erschließen wird, an deren Gestaltung die vokale wie die instrumentale Musik neue Impulse erfahren werden. Die Entscheidung wird die Zeit fällen. Aber als Phänomen darf diese neue Kunst nicht länger übersehen werden.« [21]

DKG-Jahrestagungen

Besonderes Geschick bewies Fritz Winckel bei der Pflege von Kontakten zur Geräte-Industrie. Auf diesem Wege gelang es ihm immer wieder, Sach- und Geldmittel aufzutreiben — zur Ergänzung der von seiten der Universitätsverwaltung sehr spärlich fließenden Etatmittel. Ein wichtiges Instrument dieser Kontaktpflege waren die in dreijährigem Turnus [22] in der TU Berlin stattfindenden »Geräteausstellungen« in Zusammenhang mit den Jahrestagungen der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft (DKG), deren langjähriger Vorsitzender Albert Narath, gleichzeitig Inhaber des Lehrstuhls für »Angewandte Photochemie und Filmtechnik« an der TU, zu Winckels Freunden und Förderern gehörte [23]. Die erste dieser Tagungen war im September 1954; die Vorträge und die Geräteausstellung zum Thema »Tonstudiotechnik« fanden im neu eingerichteten Studiohörsaal und in den umliegenden Räumen statt. Gern wurde es gesehen, wenn das eine oder andere Exponat als Sachspende in den Fundus des Lehrgebiets »Studiotechnik« übergehen konnte. Fritz Winckel und später auch Manfred Krause berichteten während der DKG-Tagungen regelmäßig über neue Entwicklungen in der Studiotechnik im allgemeinen und über die entsprechenden Einrichtungen an der Technischen Universität im besonderen.


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Studiotechnik

Beschaffungsprobleme

Die recht dürftige Anfangsausstattung des TU-Studios wurde in der zweiten Hälfte der 50er Jahre in kleinen Schritten erweitert. Für Anschaffungen Geld aufzutreiben, war eine mühsame und zeitraubende Angelegenheit, der sich Winckel aber mit Zähigkeit widmete. Im Archiv des Studios sind einige diesbezügliche Briefwechsel erhalten, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Anschaffung eines neuen Magnetophons. Im ersten Studio gab es bis dahin nur eine Tonbandmaschine vom Typ T9, mit der man Schallmaterial von nur maximal 20 Minuten Dauer aufnehmen konnte. Umschnitte konnten nicht hergestellt werden.

Ein Antrag auf Bereitstellung von Geldmitteln zur Beschaffung eines zweiten Gerätes (Fabrikat AEG, Typ TGU) wurde über die Fakultätsleitung (den Dekan) an den Senat für Bau- und Wohnungswesen gestellt. Er wurde mit Hinweis auf die »Richtlinien über das Humanistische Studium vom 12.7.1954« abgelehnt, denn diesen zufolge sei es

»weder Aufgabe der Humanistischen Fakultät, Forschungen auf dem Gebiet der Elektroakustik zu treiben noch — in Verbindung mit der Hochschule für Musik — Tonmeister auszubilden.«

Diese Formulierungen verdeutlichen die paradoxe Außenseiterposition von Winckels Lehrgebiet innerhalb der Humanistischen Fakultät, welche ja ansonsten ihre Legitimationskämpfe eher in der entgegengesetzten Richtung auszufechten hatte, nämlich gegen den Vorwurf praxisferner Abgehobenheit, den die Verfechter der naturwissenschaftlich-technizistischen Linie erhoben.

Als nächstes wurde im Oktober 1955 versucht, die Summe (immerhin 14.000 DM) von der »Gesellschaft von Freunden der Technischen Universität Berlin Charlottenburg e.V.« zu erhalten. Mittlerweile war die »M 5« auf dem Markt, zum Preis von 7.500 DM, der Antrag wurde entsprechend geändert. Die »Gesellschaft von Freunden ...« versuchte beim Verband der Berliner Elektrotechnischen Industrie eine Stiftung der Geräte zu erreichen, leider vergeblich. Außerdem ließ man gute Beziehungen spielen, um den Preis herabzudrücken; die M5 (in Vollspurausführung) kostete nun — mittlerweile war es Mai 1956 — »ab Werk« 5.950 DM. Für die »Gesellschaft von Freunden ...« waren Beträge dieser Größenordnung dennoch nicht aufzubringen.

In mühsamen Verhandlungen erreichte Winckel im Laufe des Jahres 1956 die Bereitstellung von 6.500 DM aus einem Sonderfonds der TU. Bei der AEG erwirkte er die Überlassung einer Stereo-M5 gegen diesen Betrag; der Marktpreis betrug zu diesem Zeitpunkt 9.400 DM. Am 12. Februar 1957 endlich wurde das Gerät inventarisiert, die Kosten für das neue Regiepult (ca. 2.000 DM) wurden vom Senat übernommen. Für die letztendliche Bereitstellung der Geldmittel war sicherlich Winckels Ernennung zum Professor, die Ende Februar erfolgte, nicht unerheblich; im gleichen Jahr wurden noch diverse weitere Anschaffungen getätigt.

»Marke Eigenbau«

Wegen der begrenzten Geldmittel spielten Eigenentwicklungen für den technischen Ausbau des Studios eine wichtige Rolle, Geräte also, die hier entworfen und auch konstruiert wurden. Zu diesen zählt neben der Tonmühle und dem Frequenzumsetzer vor allem das sogenannte »Universalmischpult«.

Die Situation in der Studiotechnik war während der 50er Jahre dadurch gekennzeichnet, daß es zwar Firmen (wie Siemens oder Telefunken) gab, die Studioeinrichtungen entwickelten, bauten und installierten, man aber von einer untereinander kompatiblen Produktpalette noch weit entfernt war. Die Regiepulte der Rundfunk- und Fernsehanstalten, in Theatern, kommerziellen Aufnahmestudios und bei der Filmproduktion waren grundsätzlich Sonderanfertigungen und in ihren Möglichkeiten der Anwendung entsprechend unterschiedlich ausgelegt. Grundlegende technische Normen für elektroakustische Anlagen begannen sich erst zu entwickeln; somit ergaben sich häufig Anpassungsschwierigkeiten. Ein Großteil der Zeit, die Manfred Krause und Dieter Braschoss in ihrer Studienzeit bis ca. 1961 zusammen im Studio verbrachten, mußte der Lösung solcher Probleme gewidmet werden.

In dieser Situation wurde ab 1957 am Lehrgebiet »Studiotechnik« ein Vierkanal-Regiepult konstruiert, das 1959 als »Hochschul-Universal-Mischpult für Experimentierzwecke« präsentiert wurde [24].

Details siehe Beitrag Universal-Mischpult (mit technischen Abbildungen)

Es sollte also sowohl für universitäre Meß- und Experimentieraufgaben (u.a. im Rahmen der Tonmeisterausbildung) als auch für Montagen elektronischer Musik und für Raummusik zur Verfügung stehen. Außerdem sollte ein Schritt zur Entwicklung eines industriellen Universal-Standards getan werden. Bei der Ausführung bediente man sich daher des Baukastenprinzips, so daß einfach und schnell beliebige Geräte eingesetzt und ausgetauscht werden konnten. Die Baugrößen richteten sich also nach bestehenden Normmaßen für Einschubkassetten.

In der ersten Planungsphase wurden für die Gesamtkonzeption auch viele Anregungen wichtig, die Winckel durch seine Besuche in Hermann Scherchens Experimentalstudio in Gravesano erhalten hatte. Entwürfe, Vorversuche, die Konstruktion und der Bau des Pultes wurden dann in Eigenregie von Studenten durchgeführt [25].


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Leistungsbilanz

 Ende der 50er Jahre nahmen im Elektronischen Studio erste systematische musikalische Aktivitäten ihren Anfang; es bildete sich der aus Boris Blacher, Manfred Krause, Rüdiger Rüfer und Fritz Winckel bestehende »Arbeitskreis für Elektronische Musik«. Dabei zeigte sich, daß die aus dem Universitätsbetrieb erwachsenden Beschallungsaufgaben, die das Tonstudio neben dem Einsatz für Forschung und Lehre zu erfüllen hatte, sowohl die wissenschaftliche als auch die musikalische Arbeit stark beeinträchtigten — um so mehr, da das Lehrgebiet innerhalb eines äußerst knappen finanziellen und personellen Rahmens operieren mußte. Seit Beginn der 60er Jahre bemühte sich Winckel daher um zusätzliche Mittel für die Tonbetrieb-Aufgaben und um deren Abtrennung von seinem Lehrgebiet. Ein in dieser Angelegenheit an den Rektor der Technischen Universität gerichtetes Schreiben vom 7. Januar 1961 nahm er zum Anlaß, die bis dahin erbrachten Leistungen in einer zehn Punkte umfassenden Bilanz aufzuführen. Die unter Nr. 4 als »Studien über elektronische Verarbeitung von Klangstrukturen« aufgeführten musikalischen Experimente begannen in den folgenden Jahren eigenständiges Gewicht zu erlangen.

Lehre und Forschung:

1)    Technische Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektronik und Elektroakustik. Diese sind in Form von Studien- und Diplomarbeiten durchgeführt worden, wie sie im Rahmen der Studienordnung der Fakultät IX verlangt werden.

2)    Tonmeisterausbildung (technischer Teil) und Übungen zu den Vorlesungen.

3)    Vorbereitung der Vorlesungen im Studio-Hörsaal 2053, Musik, Sprache und Akustik betreffend.

4)    Arbeitsgemeinschaft für elektronische Musik. Studien über elektronische Verarbeitung von Klangstrukturen.

Betriebstechnik:

5)    Vorbereitungen von Veranstaltungen der TU, die Lautsprecher-Übertragung und Tonaufzeichnung benötigen.

6)    Hilfeleistung für Institute der FU, Musikhochschule u.a.

Allgemeine Bestrebungen:

7)    Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft, dem Centre de la Recherche (Radiodiffusion Française, Paris) und anderen internationalen Institutionen auf dem Gebiet der Elektroakustik und der elektronischen Musik.

8)    Schaffung eines Archivs von Tonbandaufnahmen und eines Spezialarchivs auf dem Gebiet der experimentellen Musik.

9)    Durchführung von Industrie-Ausstellungen in dreijährigem Turnus auf dem Gebiet der Studiotechnik (bisher 1954, 1957, 1960).

10) Herausgabe von Büchern, die mit diesem Arbeitsgebiet in Verbindung stehen im Zusammenhang mit Vortragsreihen des Außeninstitutes der TU: »Fernsehen« (1953), »Klangstruktur der Musik« (1955), »Impulstechnik« (1956), »Magnetspeicher« (1960).

 


Studien- und Diplomarbeiten des Lehrgebiets Studiotechnik Bearbeiter

 

4-Kanal-Mischpult mit 34 Verstärkern                                          Giese, Grübnau, Bierwisch u.a.

4-Kanal-Transistor-Mischpult in transportabler Ausführung         Schmidt, Krause      

Filter-Verzerrer für Mischpult                                                    Bäder           

Stereo-Mischgerät für Mischpult                                               Giese

Klangfarben-Generator                                                             Rademacher 

Peak-Clipping-Gerät                                                                 Bäder           

Stereo-Aussteuerungsmesser                                                    Taege           

Frequenzmesser für Steuerzwecke                                            Markowski  

Frequenzumsetzer                                                                     Schneider    

K 2 -Verklirrer                                                                          Böhm          

Suchton-Analysator                                                                  Meinike       

Mittelwert-Frequenzanalysator                                                   Gummlich   

Audiometer nach Bekesy                                                           Schaedel      

Oberwellengenerator                                                                 Quandt/Boerger       

Rauschgenerator                                                                       Schreiber     

Rechteckgenerator                                                                    Giese

Magnettongerät mit variabler Geschwindigkeit                              Krause         

K 3 -Verklirrer                                                                          Prause         

Transistor-Trigger                                                                    Braschoss    

Magnetkopfuntersuchung nach Bogen-Patent                               Völker         

Stereo-Multiplex-Verfahren                                                        Wolff                      

Untersuchung von Sprachstörungen nach dem Lee-Effekt            Dr. Lotzmann (Deutsche Forschungsgemeinschaft)                                                                                                    

Neuaufbau des elektroakustischen Vierling-Flügels                      Froebel 


Fußnoten


[1]   Berlin: Rothgiesser und Diesing, 1930.

[2]   »Vergleichende Analyse der Ton- und Bildmodulation«, Fernsehen 1 (1930), S. 171-175.

[3]   Zum Beispiel: »Das Radio-Klavier von Bechstein-Siemens-Nernst. Klangfarben auf Bestellung«, Die Umschau 35 (1931), S. 840-843; »Das Klavier als Orchester. Das Elektrochord von Vierling«, Die Umschau 37 (1933), S. 285 f.

[4]   Eine umfangreiche Auswahl aus Winckels Publikationsliste bietet eine in der Festschrift zu seinem 75. Geburtstag veröffentlichte Aufstellung. Siehe Tiefenstruktur der Musik, Berlin: Technische Universität, 1982, S. 221-230.

[5]   Die mündliche Prüfung fand am 4. August statt.

[6]   Siehe z. B. »Sichtbare Sprache«, Zeitschrift für Phonetik und Sprachwissenschaft 2 (1948), S. 210-214.

[7]   Siehe zum Thema Klangvisualisierung und Sonagraphie auch S. 95ff.

[8]  Sein Lehrer war der Sänger, Stimmbildner und Arzt Jean Nadolowitsch.

[9]  »Die besten Konzertsäle der Welt«, Baukunst und Werkform 1955, Heft 12.

[10]  Fritz Winckel: »Komposition durch Phonomontage«, Musica 9 (1955), S. 601-603, hier S. 602.

[11]  Fritz Winckel: Klangwelt unter der Lupe, S. 90 (Hervorhebung von Winckel).

[12]  Ebenda, S. 95, (Hervorhebung von Winckel).

[13]  Seit 1957 las Winckel jedes zweite Semester — im Wechsel mit der Vorlesung »Naturwissenschaftliche Grundlagen von Sprache und Musik« — über »Informationstheorie«.

[14] Fritz Winckel: »Der Tonmeister«, Humanismus und Technik 2 (1954), S. 182-192, hier S. 188.

[16] Genaue Angaben zum Studienverlauf sind den Blättern zur Berufskunde zu entnehmen. Das Heft »Tonmeister« erschien in erster Auflage 1960; Autor dieser ersten Fassung war Fritz Winckel.

[17]  Ein Bericht aus Winckels eigener Feder erschien in Funk und Ton (1951), Heft 11.

[18]  Fernsehen, Berlin: Springer, 1953.

[19]  Im Wintersemester 1954/55: »Impulstechnik« (Tagungsband: Berlin: Springer, 1956); 1958 »Technik der Magnetspeicher« (Tagungsband: Berlin: Springer, 1960, 21977).

[20]  Boris Blacher: »Die musikalische Komposition unter dem Einfluß der technischen Entwicklung der Musik«. In: Klangstruktur der Musik. Neue Erkenntnisse musik-elektronischer Forschung (hg. von Fritz Winckel), Berlin-Borsigwalde: Verlag für Radio-Foto-Kinotechnik, 1955, S. 203-208, hier S. 206.

In dieser Publikation wurden die Referate der Tagung um drei weitere Beiträge von Jacques Poullin (»Musique concrète«), Fritz Enkel (»Die Technik des Tonstudios«) und H.-W. Steinhausen (»Musische Technik«) ergänzt.

[21]  Hans Heinz Stuckenschmidt: »Musik und Technik. Schlußwort und Zusammenfassung«. In: Klangstruktur der Musik, S. 209-216, hier S. 213.

[22]  Jeweils im selben Jahr wie die Tonmeistertagungen in Detmold.

[23]  Nach Naraths Emeritierung bemühte sich Winckel 1968 darum, die Filmstudio-Einrichtungen an sein Institut zu ziehen, was jedoch nicht gelang. Das Filmstudio besteht als Einrichtung des Audiovisuellen Zentrums (AVZ) der TU Berlin noch heute; die Leitung hatte Zdravko Cevra.

[24]  Bei einem Vortrag von Fritz Winckel vor der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft am 20. April; veröffentlicht in der Elektronischen Rundschau 1959, Heft 7, S. 247-253. Zur endgültigen Fertigstellung und Inbetriebnahme des Mischpults kam es erst 1960.

[25]  Beteiligt waren: G. Giese, Lutz Grübnau, G. Meinike und Manfred Krause sowie der am Lehrbebiet als Rundfunkmechaniker angestellte R. Bierwisch.


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