1967

Gerätetechnik: Messsender 191 R&S; zwei Neumann Kondensatormikros M269c; Radiometer Frequenzanalysator; drei Richtmikrofone Sennheiser M260 SM
Emeritierung von Hans Heinz Stuckenschmidt;
den Lehrstuhl für Musikgeschichte übernimmt Carl Dahlhaus.

Das Lehrgebiet »Kommunikationswissenschaft« mit den Lehrveranstaltungen von Fritz Winckel wird im TU-Vorlesungsverzeichnis einzeln aufgeführt.

25.6. Ballettpremiere Anastasia an der Deutschen Oper Berlin mit elektronischer Introduktion von Rüfer
Aug.- Okt.
Umzug des Studios in die neuen Räume im Hauptgebäude H 108/109 (Verbleib dort bis 1992)

Tonmeister Rüdiger Rüfer 1967 im neuen Studio H 109 (man beachte die Akustikplatten an den Wänden!);
Rüfer bedient das neue Telefunken-Mischpult in V72-V76-Technik
links auf diesem Mischpult steht das Albis-Filter (von hinten gesehen, in schwarzem Holzkasten)
links vor dem Fenster zur Str. des 17. Juni der riesige Wandverteiler (Koppelfeld zu anderen Institutsräumen und den Hörsälen)
links und rechts die unpraktischen Blickfenster zu den angrenzenden Hörsälen (links H110, rechts H107).
links vorn das 1-Zoll-4Spur-Magnetophon M10 von Telefunken, daneben auf dem Tisch ein Hoch-Tiefpassfilter im grauen Schlaglack
4 aktive Telefunken O86-Studiomonitore dienen der "rundherum"-Beschallung (Quadrophonie)

Okt. - Nov. Fritz Winckel als »Visiting Professor« am MIT in Cambridge, Mass. (USA)
24.11. Rektorats-Übergabe in der TU Berlin, mit einer elektronischen »Festlichen Fanfare« von Boris Blacher
29.11. Fritz Winckel gibt am MIT ein Konzert mit elektronischer Musik aus Berlin bzw. mit Blacherwerken:
Suite (UA mit den Solisten William Conable, Cello; Rafael Lebron, Bariton; Peter Canady, Percussion),
es entsteht die englischsprachige Fassung von Der Astronaut

1968

Gerätetechnik (diese Geräte sind bis auf den heutigen Tag funktionstüchtig):
2-Spur-Magnetophon Telefunken M5B; zwei EMT-Stereohallplatten 140fb; Transportables Mischpult Telefunken in Transistortechnik (V372, V376, V650 ..);
zwei Telefunken Studiomonitore O86; Stereomikrophon Neumann SM69;
Bechstein Konzertflügel Modell C

Beginn der Vorbereitungen für EXPO Osaka: Entwicklungen zur Raumklangsteuerung, Hörversuche:

Studio 1968 (mit Blick zum Hörsaal H107)

  • Wir schauen durch das Sichtfenster zum Hörsaal 107 hinunter, wo Winckel (hinten rechs) zusammen mit Studenten und Mitarbeitern (vorne Krause) den Raumklängen lauscht: von provisorsch aufgehängten Lautsprechern - ohne Gehäuse! - und von den 4 riesigen Telefunkenmonitoren, von denen einer hinten rechts zu sehen ist (diese stehen normalerweise im Studio; sie besitzen etliche Zusatzlautsprecher seitlich und oben!)
  • Inzwischen ist ein Metallschienengestell zur Aufnahme der so besser handzuhabenden Geäte über das Mischpult gebaut.
    Rüfer bedient: einen Abhörschalter des Mischpultes und ein Oszilloskop; das Pult verfügt über drei Aussteuerungsmesser; neben dem linken sieht man die Kiste mit den Koppelsteckern (beinhaltet eine Widerstands-HMatrix).

Fotomontage vom Studio 1968, mit den wichtigsten Geräten und Bauteilen

In der Mitte: Rüfer bedient das Telefunken-Pult:

  • dessen Oberfläche ist fast zur Hälfte mit den Abhörschaltern übersät. Direkt darüber ist eine Baugruppe mit V72, zwei V530-Mischverstärkern, ein Testtongenerator und die drei Aussteuerungsverstärker fotomontiert.
  • Man erkennt die 3 Koppelfelder des Pultes: links die zwei Eingangsfelder (je 9x4), rechts das Ausgangsfeld (8x8)
  • Das Pult verfügt über relativ wenige Regler W84. Die rechte Hand Rüfers befindet sich in der Nähe der zwei Hörspielverzerrer, zwei Hoch-Tiefpässe, zwei Stereorichtungsmischer und zwei Hallplattenfernbedienungen (Die Hallplatten selbst befinden sich im fensterlosen Raum H108 unter dem Studo H109)

Um das Pult herum fotomontiert sehen wir:

  • typische Laborgeräte: Generatoren jeder Art von den Firmen Wandel&Goltermann, Siemens, B&K - auch den ersten digitalen Funktionsgenerator von Waveteck (oben)
  • typische Studiogeräte wie das Albisfilter, Frequenzumsetzer (Eigenbau), links die zwei neuen Telefunkenmagnetophone M5B (transistorisiert), darüber Tuchelkabel.
  • typische Studiobauteile: rechts um 90 Grad verdreht der Wandverteiler mit Tuchelklinken (Verbindungen u.a. hinunter zu den Hörsälen), der zentrale Stromschalter (betätigt den Schütz des Transformators im Keller) und der Lüftungsschalter
Abtrennung der TU-Betriebs-Tontechnik vom Elektronischen Studio (Herr Bienert kommt in das AVZ)
Die halbe Stelle von Rüfer wird in eine volle umgewandelt (ab 1970 Dauerstelle)
26.3. Jahrestagung der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft:
Vortrag von Manfred Krause und Fritz Winckel über »Die neuen Studioeinrichtungen der Technischen Universität«
1.4. Einstellung von Claus Amberg (bereits im Vorfeld des Osakaprojektes)
22.7. - 1.8. »Sommerkonferenz MIT-TUB« an der TU Berlin
30.7. Vorträge »Computer in der Musik. Analyse und Synthese musikalischer Strukturen«;
Konzert mit Produktionen der »Arbeitsgruppe Experimentelle Musik«:
Elektronische Impulsketten (= Elektronisches Scherzo), Skalen 2:3:4, Suite (Neufassung, mit Christoph Kapler, Violoncello und Gerassimos Avgerinos, Schlagzeug), Introduktion zum Ballett Anastasia
26.9. Werner Thärichen: Der allmächtige Vater (Der 139. Psalm) für Alt-Solo, Chor, Orchester und Elektronik (UA) im großen Sendesaal des SFB im Rahmen der Berliner Festwochen (Auftragswerk des RIAS).
Werner Thärichen (geb. 1921) starb am 24.4.2008, Nachruf.
7. - 12.10. »Internationale Woche für experimentelle Musik« (Kongress, Konzerte). Mehr Infos
Flyer
9.10. Makoto Shinohara: Personnage (UA, mit Günther Weber; Werk wird später zurückgezogen), Milko Kelemen: Studie aus der Oper Die Pest (UA)
10.10. Filmpremiere Ernst Reinboth: Aleph
11.10. Boris Blacher: Auszug aus Ariadne (UA), außerdem Uraufführungen von Henk Badings und Gottfried Michael Koenig