Das Sound Designer II Format

Das Sound Designer II Format (sd2f) wurde von der Firma Digi Design, dem Hersteller des Programms Sound Designer II, definiert. Viele seiner Strukturen sind anwendungsspezifisch und nur im Kontext von Sound Designer II sinvoll. Dennoch können die allgemeinen Informationen wie z.B. Samplerate und Kanalanzahl sowie die Audio-Daten von anderen Programmen gelesen und geschrieben werden.

Das Aufzeichnungsformat für Daten, die mehr als ein Byte beanspruchen ist wie bei AIFF (- C) Big Endian, d.h. die höherwertigen Bytes werden zuerst abgespeichert.

Jede Sound Designer II Datei enthält zwei "Forks", den "Resource Fork" und den "Data Fork", wobei der Data Fork ausschließlich die Sample-Daten enthält und der Resource Fork alle Sound-Parameter.

Das Format eignet sich besonders zum Speichern sehr langer Samples (mehrere hundert Megabytes), da Resourcen und Daten getrennt gespeichert werden. Das ermöglicht es, die Parameter im Resource Fork zu verändern, ohne die Daten verschieben zu müssen.

Der Resource Fork

Sound Designer II definiert verschiedene Resourcen, die eine jeweils eindeutige Identifikationsnummer tragen. Es gibt drei Resourcen zum Aufzeichnungsformat, die bei jeder SD2F-Datei angegeben werden müssen und ausreichend sind, um eine Datei zu öffnen und abzuspielen:

(Die Werte werden als Zeichenketten und nicht binär abgespeichert)

Name Beschreibung
sample-size Die Größe eines Samples in Bytes. Standard sind zwei Bytes (16 Bit).

Es sind also nur Vielfache von 8 Bit möglich.
sample-rate Die Sample-Rate in Hertz.
channels Die Anzahl Kanäle dieser Datei.

Der Standard schlägt vor, für das Bearbeiten von mehreren Kanälen jeweils eine eigene Mono-Datei für jeden Kanal zu verwenden und nur die endgültige Mix-Session in einer mehrkanaligen Datei zu speichern.

Außerdem gibt es viele Sound Designer II - spezifische Angaben, die die Eignung des Fromats für professionelle Studioarbeit ausmachen:

Name Beschreibung
DocumentData Zusätzliche Angaben zu den Daten oder deren Bildschirmdarstellung:
  • Ein Kommentar
  • Die Startzeit der Datei im SMPTE-Format
  • Die Anzahl SMPTE-Frames pro Sekunde
  • Angaben zu Tempo und Takt
  • Ein Offset, um die Zeit der Markierungen relativ zum Dateianfang zu berechnen.
  • Diverse Offsets, z.B. wenn die Datei nicht mit einem Beat oder einem ganzen Takt beginnt.
  • Der Vergrößerungsfaktor für die Bildschirmdarstellung.
  • Die Cursor-Position am Bildschirm
MarkerList Eine Liste von Markierungen, entweder numerisch oder mit Text versehen.
AudioLoops Eine Liste von Sample-Abschnitten, die als Loop abgespielt werden können. Es sind Vorwärts- und Rückwärts-Loops erlaubt. Jeder Loop kann einen Kommentar enthalten.
RegionList Eine Liste von Regionen innerhalb der Datei. Jede Datei sollte wenigstens eine Region definieren, die die gesamte Datei umfasst.

Pro Region werden folgende Informationen gespeichert:
  • Die Grenzen der Region
  • Ein Kommentar
  • Die Uhrzeit der letzten Veränderung

Der Data Fork

Wie bei AIFF werden alle Kanäle eines Samples hintereinander abgespeichert. Es gibt keine Angaben über die Anzahl der gespeicherten Samples. Die Anwendung muß sich diese aus der Dateilänge und den Angaben des Resource Fork selbst berechnen.