Surround

Die Protools-Software 5.x verfügt erstmalig über alle gängigen Surround-Standards. Die Bedienung der Surroundoberfläche ist optimal gelöst.

Im Kapitel "Organisation von Protools" wurde auf die ProTools-Struktur allgemein hingewiesen (Session, Region, Track, Voice etc.);
dort und im Kapitel "Mixer-Konzept" wurde insbesondere auf Fragen des Surroundformats eingegangen:

Im Folgenden wird auf die speziellen Surround-Formate, das I/O-Setup (zunächst für Stereo, dann für 5.0) und die Verarbeitung des I/O-Setups im Mixer eingegangen:


Zur Ergänzung merke man sich:

Im Studio der TU steht ein professioneller stand-alone-DTS-Encoder (von Quadro bis 6.1) zur Verfügung. Der Encoder unerstützt die beiden Standards Audio-CD (44.1 kHz, 16 Bit) und DVD (48 kHz, 24 Bit). Andere Software ermöglicht die Encodierung von AC3 (DVD-Studio-Pro).


Das I/O-Setup

Bei der Konfiguration einer neuen Session stößt man auf einige Hinweise des Surroundformats:

Die Liste des Pullup-Menüs "I/O Settings" zeigt Firmen-Default-Setups (oberer Bildteil) incl. "Last Used" und die im Folder/I/O Settings bereits definierten User-Daten (unterer Teil), die alle das Affix ".pio" aufweisen.

Schauen wir uns zunächst ein einfaches und typisches Stereo-I/O-Setup an:

Aus dem Bild erhalten wir Informationen über

Entsprechende Inhalte über die Matrix zeigen die anderen Aufklappmenüs:

die Insert-Matrix

die Bus-Matrix (mit einem Surround-Path "Bus 5.0")

die Output-Matrix (auch hier bereits ein Surround-Path "Surround 1" angelegt):

Die Pathnamen werden wie immer mit sinnvollen Namen versehen (übrigens: wenn man einmal mit der Eingabe per Doppelklick auf den Pathnamen begonnen hat, so kommt man mit der Tabulatortaste schnell zur nächsten Eingabe).
Interessant ist hier die freie Zuordnung in der Matrix, die unter anderem das berüchtigte Stereo-Paar-Konzept aufhebt (siehe Kommentar oben):
die Zuordnung von Path "7-8" mit Sub-Path "7" bzw. "8" wurde auf zwei gerade Ausgänge geroutet, nämlich 4 und 6; ein Panning in Protools zwischen linkem und rechtem Kanal von Path "7-8" wirkt sich als Panning auf die physikalischen Ausgänge 4 und 6 aus (was normalerweise in Mischpulten nicht vorgesehen ist).


Ein logisch auf dem Stereo-Setup basierendes Konzept gilt auch für die Surroundformate - allerdings betrifft dies (siehe oben) nur Systeme mit MIX- und HD-Karten und setzt voraus, dass der Surroundmixer installiert ist:

Zunächst ein Beispiel für das 5.0-Format:
man definiert einen neuen Path und sucht dann die gewünschte Art des Surroundformats aus:

ausgewählt wurde hier 5.0; dann wird das Routing durch Klicken in die Zeile automatisch initialisiert:
"Path 1", wie er automatisch benannt wird, belegt hintereinander die Ausgänge 1 bis 5. Die Reihenfolge kann man im Aufklappmenü "Default Path Order" bestimmen : .
Im weiteren Verlauf wird wegen seiner eher verständlichen Reihenfolge das Film-Format beibehalten (und empfohlen).

Da die acht im Studio 325 zur Verfügung stehenden Lautsprecher kreisförmig im Uhrzeigersinn angeordnet sind, wäre eine Umstellung sinnvoll:
die linken Surroundkanäle "L" und "Ls" sollen beide links stehen: daher wird "Ls" auf Ausgang 7 umgelegt.

Der Surround- "Path 1" wurde inzwischen umbenannt auf "Surround 1" und hat drei Sub-Paths erhalten mit dem Namen "S1 LCR" (siehe Aufklappmenü oben) sowie "St sur" und "Center".
der Stereo-Sub-Path ist auf die hinteren Lautsprecher geroutet, der Mono-Sub-Path bedient nur den Centerkanal (könnte im Fall von 5.1 auch der Effektkanal sein!). Diese Möglichkeit ist insofern interessant, als eine Mischung von Unterformaten frei gestaltet werden kann.


Wie erscheint nun das gewählte und editierte I/O-Setup im Protools-Mischpult?

Im folgendem Montage-Bild haben wir einen sehr einfachen Mixer (beachten Sie das Kommentarfeld der Tracks!); das sogenannte Mix-Window zeigt:

Im entsprechenden Edit-Window sehen wir

Dieser Mix belegt folgende DSP-Leistung: