Die Umzüge des Studio

Das Studio zog in seiner 50-jährigen Geschichte mehrere Male um:

Der letzte Umzug 1993 in das sogenannte EN-Gebäude (Elektrotechnik-Neubau - siehe Bild links) am Einsteinufer 17 zeigte, dass die Arbeitsverhältnisse in diesem 1988 fertiggestellten Gebäude wesentlich verbessert waren (mehr Platz, der doppelte Boden, bequemere und modernere Infrastruktur, hellere und freundlichere Umgebung).

Die alten Studioräume H108/109 wurden noch weiter genutzt als Labor- und Arbeitsräume, Lager für alte Archivbestände und die d&b-Lautsprecheranlage.

Im Laufe des Jahres 1994 wurde von der TU-Bauverwaltung die Bauplanung für die Einrichtung der neuen Studioräume (besonders EN 324/325) eingeleitet und in Zusammenarbeit von Institut (Krause, Feiten Hein) und 2 Firmen sowie dem Akustikbüro Moll und dem ehemaligen Mitarbeiter Bernd Schönhaar fast vollständig erstellt. Die Bauplanungsunterlagen einschließlich Technikkonzept für die zukünftige Nutzung der Räume EN 324-328 lagen im Jahre 1995 fertig vor (allein die Klangsteuerung warf noch Fragen auf).


Am 1.4.1996 zog das Studio in provisorische Räume des benachbarten alten Elektrotechnikgebäudes um (Bild oben).
Der Baubeginn für das Neue Studio war ursprünglich sofort nach Ostern 1996 geplant, musste dann aber auf Mitte Mai verschoben werden. Die Durchführung der gesamten Baumaßnahme verlief trotz dieser Verzögerung termingemäß.


am 31.10.1996 fand die Eröffnung durch den Präsidenten der TU (Prof. Schumann) statt.
Das untere Bild zeigt das neue "Große Studio" (Bild: Noshe)

Informationen zur Baumaßnahme:

•   Planung und Durchführung : Architektengemeinschaft Fehr&Partner (Tunnat, Pfautsch, Zander), Starkstromtechnik & Beleuchtung Ingenieur-gemeinschaft (Siegbert, Zeipert), Lüftung & Klima Fa. Linde (Kostbahn), Akustikplanung (Moll), Tonanlage (Planung: Bernd Schönhaar; Ausführung Fa. Audiosonic Berlin). Bauaufsicht führte Herr Jatzek (Fehr&Partner). Seitens der TU-Bauabteilung waren verantwortlich: Herr Heier, Frau Lorch, Herr Sachs, Herr Kieselbach.

•   In der chronologischen Reihenfolge wurden folgende Arbeiten ausgeführt: Trockenbau (Wände), Wand- und Deckendurchbrüche, Kabelinstallation Starkstrom, Lüftungskanäle, zweite Fensterschale, Trockenbau (Zusatzwand Maschinenraum), Türzargen/Türen, Unterdecken, Deckenschienen, Anstrich, Doppelboden, Elektrische Endmontage, Lüftungsmaschinen, Baureinigung, Studiomöbel, Diffusoren, Ausbau Audiotechnik und Studios. Bauabnahme, Mängelbeseitigung.

•   Von dem gesamten Finanzvolumen entfielen etwa die Hälfte auf die Audiotechnik. Die wesentlichen architektonischen Eigenschaften der Studioräume EN324 und EN325 sind: doppelte Fensterfront, Doppelboden, Spezialvorhänge, nichtparallele Wände plus Diffusoren & gewinkelte Decken & Rundstellwände (Vorhangaufnahme), zentral ausgerichtetes Alluminium-Deckenschienensystem aus dem Theaterbereich für die Lautsprecher, Spezialmöbel für die im Studio verbleibenden Bedienoberflächen (Konsolen, Computermonitore, Patchbay etc), je zwei Rollracks, Belüftung vom Unterboden aus durch Bodenplattenschlitze an Abluftkanal Decke, dimmbare Halogenbeleuchtung in jeweils drei Kreisen, Unterbringung sämtlicher Lärmquellen im Maschinenraum (alle Computer, alle Festplatten, Tonbandmaschinen), Einrichtung des Workstationraumes mit vier Arbeitsplätzen, Einrichtung eines Archivraums, Unterbringung der Lüftungsanlage in die „Teeküche“ neben dem Archiv.

Erst im Oktober 1996 wurden auch die Räume EN321 - 323 dem Fachgebiet zugewiesen - sie waren leider nicht Bestandteil der Baumaßnahme (man hätte sonst die Studiogröße optimieren können!) . Die Innenarchitektur ist in grau-schwarz-weißen Tönen gehalten und wirkt bisher auf alle Nutzer sehr angenehm; die Helligkeit ist durch die Nordlage sowie die äußeren Fensterabschattungen optimal zu regeln, die Halogenbeleuchtung sorgt bei Dunkelheit für eine angenehme Athmosphäre und eine praktische Ausleuchtung. Die "Wohnzimmer"-Akustik wirkt spontan sehr angenehm, auf längere Zeit wirkt sie sogar optimal, zumal das große Studio diese beabsichtigte Wirkung auch für Gruppen bis zu 25 Personen behält.

•   Über die Audiotechnik sei zusammengefasst: sie wurde voll digital realisiert, insbesondere konnte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln ein AMS/Neve Logic2 und eine Dash-Maschine Sony PCM3324 angeschafft werden.
Der Entwurf hebt sich deutlich von einem typischen ARD-Studio ab und verwirklicht zum ersten Mal eine konsequente Raumklanganordnung basierend auf Meyer UPL-1-Mehrzweck-Aktivmonitoren {12 im großen und 8 im kleinen Studio}, die in den Studios dank der Deckenschienen nach Bedarf in die richtige Position geschoben werden können; sie sind auch dreh- und kippbar. Ortungs- und Raumklanggefühl sind überzeugend.
Die Raumklangsteuerung ∑1 (Entwicklung der Firma apb-tools im Auftrag der TUB) ist eine dynamische 16x32-Matrix, basierend auf einer Protools-Hardware und der digidesign DAE. Beide Studios nutzen bis 2003 je ein ∑1 (die Software läuft noch nicht unter OS X!).
In besonders positivem Maße fällt die Stille auf: die lärmenden Geräte befinden sich alle im gut isolierten Maschinenraum direkt neben den eigentlichen Studios.

Im Nachhinein sei noch ergänzt, dass in den Jahren nach dem Neubau noch weitere technische Änderungen stattgefunden haben (besonders was die Rechner angeht: deren Lebensdauer liegt ja nur bei maximal 4 Jahren).
Es zeigt sich, dass

die kontinuierliche Basis über die Zeit hinweg dargestellt haben und als eigentlich dauerhafte Werte bezeichnet werden können.

F.H., aus alten Unterlagen zusammengestellt im September 2004