Universität
Stuttgart,
Rechenzentrum
Massenspeicher
Disketten (Floppy Disks)
In einem heutigen PC findet sich praktisch nur ein Gerät, das vor 10 Jahren in
gleicher Form auch schon zu einem Standard-PC gehört hat: das
3,5"-Diskettenlaufwerk. Weil dies nicht auf alle Zeit so bleiben wird, lohnt sich ein
Blick auf die Entwicklung bei diesen Speichermedien. Vorangetragen wird die Entwicklung
durch den Wunsch nach einem handlichen, billigen Medium, das der zunehmenden Datenflut
gewachsen ist.
Im Gegensatz zu den Festplatten, die - wir
ahnen es - aus mehreren festen Platten bestehen, sind Disketten aus weichen
magnetisierbaren Scheiben aufgebaut (eben floppy disks).
Diskettentypen
- 8"-/5,25"-Disketten
- Waren diese Speichermedien noch bis Mitte der 80er Jahre Standard, so werden sie heute
im PC-Bereich nicht mehr verwendet. Die Medien waren empfindlich (flexible Hülle, kein
Schutz des Datenträgers vor Berührung) und unhandlich (in welchen PC paßt schon ein
8"-Laufwerk?).
- 3,5"-Disketten
- Das Standardmedium in Hartplastikschale. Die Speicherkapazität wird vom verwendeten
Diskettentyp und der Anzahl der Spuren bestimmt, die ein Laufwerk lesen/schreiben kann.
Man unterscheidet daher Disketten und Laufwerke folgender Typen
("fortgeschrittenere" Laufwerke unterstützen auch die niedereren Typen):
- DD (double density): 720 KB
- HD (high density): 1,44 MB
- ED (extended density): 2,88 MB
- DD-Laufwerke sind heute bedeutungslos, und ED konnte sich nie durchsetzen.
-
- LS 120, "Superdisk"
- Die "120-MB-Diskette" ist ähnlich wie eine gewöhnliche Diskette aufgebaut,
benutzt aber zur Spurführung eine optische Einheit (Laser Servo). Angeschlossen wird das
Laufwerk an die EIDE-Schnittstelle. Die LS 120 wird als
Nachfolgerin der 1,44 MB-Diskette gehandelt. Dafür sprechen folgende Faktoren:
- Laufwerke lesen und beschreiben auch 1,44 MB-Floppies
- Akzeptanz und Standardisierung dieses Speichers durch die Hersteller
- Gleichzeitig hat dieses Medium einige Probleme:
- sehr geringe Datentransferrate (vergleichbar mit 3,5"-Disketten)
- erste Produkte weisen noch einige "Kinderkrankheiten" auf
- Iomega ZIP
- ZIP-Drives sind schon etwas länger als die LS 120 am Markt und stellen eine
proprietäre Entwicklung von Iomega dar. Die diskettenähnlichen Medien speichern 100 MB.
Technisch hat dieser Speicher recht wenig mit konventionellen Disketten zu tun, sondern
übernimmt einige Konzepte der Festplattentechnik (berührungsfrei, daher hohe Drehzahl).
Angeschlossen wurden ZIP-Drives ursprünglich über SCSIoder den Druckerport; externe Geräte sind daher häufig zu
finden. Das an die ATAPI-Schnittstelle anschließbare ZIP-Drive
kann die konventionelle Diskette ebenfalls ersetzen. Für ZIP spricht:
- ausgereifte und verbreitete Technik
- gegenüber LS120 ca. dreifache mittlere Datentransferrate
- Sowohl LS120 als auch ZIP-Laufwerke mit ATAPI-Schnittstelle
müssen als ATAPI-Wechselmedien vom Betriebssystem unterstützt
werden. Um von diesen Medien booten zu können, muß das BIOS dies
unterstützen.
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ZIP oder LS120? |
Unsere Erfahrungen mit den ZIP-Laufwerken sprechen eindeutig für diese Technik
als flexibles Wechselmedium - die LS120 scheint um der Kompatibilität mit den
3,5"-Disketten willen mit zu vielen Kompromissen behaftet zu sein. |
Die Festplatte
Festplatten sind der wichtigste Massenspeicher in PC-Systemen und bieten ein gutes
Preis/Leistungsverhältnis (geringe Kosten pro Byte bei hoher Zugriffsgeschwindigkeit).
Der Begriff Festplatte kommt durch die Unterscheidung zur Floppy Disk (»Wabbelscheibe«)
zustande, nicht durch den festen Einbau in ein Gehäuse (es gibt genauso
Wechsel-Festplatten).
Festplatten werden an den EIDE- oder SCSI-Bus angeschlossen. Einfache (für
Arbeitsplätze im allgemeinen ausreichende) Modelle finden sich häufig nur mit EIDE-Bus.
Wird ein Modell einerseits für EIDE, andererseits für SCSI angeboten, ist die letztere
Variante oft teurer. Platten der Leistungsspitze (bezüglich Kapazität, Zuverlässigkeit
im Dauerbetrieb) gibt es dagegen häufig nur für den SCSI-Bus, der bei Server-Maschinen
zu bevorzugen ist.
Interne Merkmale von Festplatten
- Köpfe
- Eine Festplatte besteht im allgemeinen aus mehreren Scheiben, die auf beiden Seiten
magnetisch beschichtet sind. Pro Seite werden Daten mit einem Magnetkopf (bei
leistungsstärkeren Platten auch mit mehreren) gelesen und geschrieben.
- Spuren, Sektoren, Zylinder
- Organisation der Daten auf Festplatten. Eine Spur kann ohne Kopfbewegung gelesen werden,
d.h. sie befindet sich in einem bestimmten Abstand vom der Drehachse. Jede Spur besteht
dabei aus Sektoren, von denen jeder eine bestimmte Datenmenge aufnimmt (üblicherweise 512
Bytes). In einem Zylinder faßt man die Spuren zusammen, die auf den verschiedenen
Oberflächen die gleiche Spurposition (Abstand von der Drehachse) haben.
- Adressierung
- Der Zugriff auf die Datenblöcke erfolgt nicht immer anhand der real vorhandenen
Position auf einem Zylinder, einer Spur und einem Sektor.
Man unterscheidet die Adressierungsarten:
- CHS (Kopf, Spur, Sektor)
- Konventionelle Adressierungsart für Festplatten, nur bis 504MB
- LBA (Logical Block Adressing)
- Die Platte sieht für das Betriebssystem durch »Mapping« aus wie eine Platte mit einer
anderen Zahl von Köpfen, Spuren und Sektoren.
- ZBR (Zone Bit Recording)
- Frühere Festplatten hatten auf jeder Spur gleich viele Sektoren. Auf den äußeren
Spuren (größerer Umfang, mehr Platz) hätten aber leicht mehr Sektoren untergebracht
werden können. Beim mittlerweile üblichen ZBR-Verfahren wird die Festplatte daher in
mehrere Zonen unterteilt, wobei die Spuren, die zu verschiedenen Zonen gehören,
unterschiedlich viele Sektoren haben.
Leistungsmerkmale von Festplatten
- Anzahl der Köpfe und Spuren
- Anzahl der Sektoren pro Spur. Bestimmt die Datenmenge, die eine Spur aufnehmen kann. Ist
bei ZBR variabel, daher variiert bei diesen Platten auch die Datentransferrate in
Abhängigkeit von der angesprochenen Spur.
- Umdrehungsgeschwindigkeit der Platte. Üblich sind 3000 bis 5400 U/min. Die Erhöhung
der Drehzahl kann die erzielbare Datentransferrate wesentlich erhöhen. Ein Problem bei
sehr schnell rotierenden Platten (bis 10000 U/min) stellt deren starke Wärmeentwickung
dar.
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Kein Fluglärm am Arbeitsplatz! |
Beachten Sie außerdem, daß die eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 10000 U/min
ein Arbeitsgeräusch zur Folge haben kann, das den Einsatz in einem Arbeitsplatzrechner
unmöglich macht! |
- integrierter Cache /ReadAhead-Buffer: Beim Schreiben wird dieser Puffer als Cache, beim
Lesen als Read Ahead-Speicher benutzt; eine Größe von 128kB-2MB ist üblich, 256kB
reichen im allgemeinen aus.
Meßdaten bei Festplatten
- Transferrate, Datendurchsatz
- So viele Byte liefert/schreibt die Festplatte pro Zeiteinheit. Wird oft unterschieden in
maximale und durchschnittliche Transferrate. Ob diese Transferrate dann auch genutzt
werden kann, hängt von der Charakteristik des verwendeten Bussystems ab. Interessant ist im Zusammenhang mit
Multimediaanwendungen oder CD-Brennern vor allem die minimale Datentransferrate.
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Mittlere effektive Transferrate |
Benchmarkprogramme können häufig die mittlere effektive Transferrate ermitteln.
In diesen Wert gehen nicht nur die Platteneigenschaften, sondern auch die des verwendeten
Bussystems ein. Die Angabe ist daher recht praxisnah. Eine heutige PC-Festplatte - gleich
an welchem Bus sie hängt - sollte eine mittlere effektive Transferrate von mindestens
2 MByte/s haben. Ab 3,5 MByte/s kann sie zur Leistungsspitze gezählt werden. |
- Mittlere Spur-zu-Spur-Zugriffszeit
- So lange dauert es im Mittel, bis die Köpfe auf einer bestimmten Spur stehen.
- Latenzzeit
- Durchschnittliche Zeit, die vergeht, bis ein bestimmter Sektor auf einer bereits
eingestellten Spur gelesen werden kann.
CD
Nach dem Siegeszug in der Audiobranche ist die CD heute ein verbreiteter Massenspeicher
und wird als Installations-, Datenaustausch- und Archivmedium benutzt. Bei CDs muß man
unterscheiden:
Aufzeichnungsformat
- Das in der Computerbranche wichtigste Aufzeichnungsformat ist die CD-ROM.
Hierbei wir die CD als eher langsamer Speicher mit hoher Kapazität (0,7 GB), der nur
gelesen werden kann (ROM: Read Only Memory) in die Speicherhierarchie integriert.
CD-Geräte in Computern werden daher auch oft als "CD-ROM-Geräte" bezeichnet,
was aber verschleiert, daß diese Geräte auch andere Formate wie Audio-CD, Photo-CD
oder CD-I abspielen können.
- Medium
- Man unterscheidet hier die gepreßte, silberne CD von der einmal beschreibbaren CD-R
(recordable). Beide Medien sind in CD-Lesern lesbar, nur die CD-R ist mit
CD-Brennern schreibbar. CD-RW (rewritable) ist ein Standard für
wiederbeschreibbare CDs, der ein rein optisches Verfahren verwendet. Eine CD wird damit
wie eine CD-R beschrieben, kann aber als Ganzes wieder gelöscht werden (bei moderneren
Geräten können auch einzelne Dateien gelöscht werden).
Audio-CD-Rs unterscheiden sich technisch nicht von normalen CD-Rs. Da das
Kopieren von Audio-CDs sich aber immer mehr zum Volkssport entwickelt, ist mit dem Erwerb
einer Audio-CD-R das Entrichten der GEMA-Gebühr verbunden. Ein entsprechender Vermerk
befindet sich auch auf der CD, so daß mit speziellen Audio-CD-Brennern nur auf dieses
CD-R-Medium geschrieben werden kann.
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht, welche Medien mit welchen Gerätetypen
verwendbar sind:
Medium
Gerät
|
CD |
CD-R |
CD-RW |
CD-Leser |
Lesen
|
Lesen |
Lesen, wenn Gerät multi-read-fähig |
CD-Brenner |
Lesen |
Lesen, Schreiben |
Lesen, wenn Gerät multi-read-fähig |
CD-RW-Laufwerk |
Lesen |
Lesen, Schreiben |
Lesen, Schreiben |
CD-Leser
CD-Lesegeräte gehören mittlerweile zur Standardausstattung neuer PCs. Die Laufwerke
lassen sich nach folgenden Merkmalen unterscheiden:
- Rotationsgeschwindigkeit
- Als oft einziges Leistungsmerkmal wird bei CD-Laufwerken angegeben, wie schnell sich die
CD im Verhältnis zur Stereoanlage maximal dreht. Man spricht daher auch von 2-fach
(doublespeed) bis hin zu 40-fach Laufwerken. Die prinzipiell mögliche Datentransferrate
ergibt sich aus dem Geschwindigkeitsfaktor ( x 150 KByte/s) - was als mittlere
Transferrate wirklich im Rechner ankommt, hängt von weiteren Merkmalen des Laufwerks
(Cache, mittlere Zugriffszeit) und dem Bussystem ab.
Eine hohe Transferrate erzeugt - abhängig vom Bustyp - eine
höhere Prozessorlast und erfordert eine bessere Fehlerkorrektur. In der Praxis hat sich
gezeigt, daß die Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit auf mehr als 16-fach sich kaum
noch in einer besseren Transferrate niederschlägt. Das Lesen von CD-R findet auch bei
schnell drehenden Laufwerken mit geringerer Drehzahl statt.
- Vibrationsdämpfung
- Eine höhere Rotationsgeschwindigkeit hat eine stärkere Neigung zu Vibrationen zur
Folge. Gerade hochdrehende Billiglaufwerke dämpfen Vibrationen oft nur unzureichend, so
daß sie für den Einsatz am Arbeitsplatz nicht in Frage kommen.
- Fehlerkorrektur
- Die Qualität der Fehlerkorrektur ist ein wichtiges Auswahlkriterium, denn häufig
versagen schnelle, aber billige Laufwerke in genau dieser Disziplin.
- Staubschutz
- Die ersten Modelle waren noch aufwendig gegen Staub geschützt; das wurde aus
Kostengründen immer mehr reduziert, so daß es bei heutigen Billigmodellen (mit
Schublade) oft nur eine Frage der Zeit ist, bis die optische Abtasteinheit verstaubt ist.
- Zugriffsmodus
- Mit der Einführung immer schneller drehender Laufwerke lassen sich zwei
Zugriffsverfahren unterscheiden, die von manchen Laufwerken je nach Leseposition
eingesetzt werden:
- CLV-Modus (Constant Linear Velocity)
- Bei diesem von der traditionellen Audio-CD stammenden Zugriffsmodus wird die
Geschwindigkeit, mit der der Datenstrom an der Abtasteinrichtung vorbeizieht, konstant
gehalten, so daß eine konstante Datenrate vom CD-ROM-Laufwerk entsteht. Ein wesentlicher
Nachteil dieser Technik besteht darin, daß die Umdrehungszahl des Laufwerks an die
momentane Position der Leseeinheit angeglichen werden muß; diese Drehzahlanpassung
braucht natürlich Zeit, so daß im CLV-Modus bei Neupositionierungen recht lange
Zugriffszeiten anfallen.
- CAV-Modus (Constant Angular Velocity)
- Wie bei Festplatten wird die Drehzahl des Speichermediums konstant gehalten. Die
Zugriffszeiten sind deutlich kürzer als bei CLV, die ausgelesene Datenrate variiert aber
mit der Position der Leseeinheit.
- Anschluß
- Die ersten CD-ROM-Laufwerke wurden als sogenannte »AT-Bus«-Laufwerke an einen
herstellerspezifischen Adapter oder die Soundkarte angeschlossen. Dieser
nichtstandardisierte Anschluß ist mittlerweile ausgestorben, so daß sich hier wie bei
Festplatten die Alternativen ATAPI/EIDE oder SCSI auftun.
- CD-Einzug
- »Caddies« (CD-Adapter, die ähnlich wie CD-Hüllen aussehen) waren früher
vor allem bei SCSI-Laufwerken üblich. Der Caddy schützt
die CD, allerdings nur dann, wenn sie nicht dauernd aus dem Caddy entnommen wird (weil man
zum Beispiel nur einen Caddy hat). Caddy-Laufwerke lassen sich problemlos
vertikal einbauen.
Die meisten Laufwerke verfügen heute über Schubladen wie bei Audio-CD-Playern:
das ist für Hersteller billiger und für den Benutzer praktischer - die CDs und Laufwerke
verstauben allerdings leichter.
Recht neu sind Slot-In-Laufwerke, bei denen die CD ähnlich wie bei einem
Auto-CD-Player einfach in das Gerät geschoben wird.
- Bedinungselemente
- Oft gibt es nur einen Auswurfknopf, komfortablere Modelle bieten Audiofunktionen
(Abspielen, Stop, Titelsprung).
- Cache
- Um den CD-Zugriff zu beschleunigen läßt sich die Festplatte als Cache benutzen. Dies
kann rein softwaremäßig geschehen - oder mit der von Western Digital eingeführten
SDX-Technik, bei der das CD-ROM-Laufwerk an eine SDX-fähige Festplatte angeschlossen
wird. Ob dieses Verfahren große Verbreitung findet bleibt abzuwarten.
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Auswahl von CD-Lesern |
Bei der Auswahl von CD-Lesern sollten Sie vom Einsatzzweck ausgehen: Je häufiger
das Gerät verwendet wird, desto dankbarer werden Sie sein, wenn Sie an Stelle eines
lärmenden Billiggeräts auf ein Markenprodukt mit sauberer Fehlererkennung gesetzt haben.
Ein Angebot, das sich beim CD-Lesegerät auf die Angabe der
Rotationsgeschwindigkeit beschränkt, ist eine Null-Aussage. Verlangen Sie ein
Markenfabrikat und verzichten Sie auf den neuesten Schrei bei der Beschleunigung: Ein
Billiggerät wird die dadurch mögliche prinzipielle Transferrate ohnehin nicht erreichen,
dafür ist meistens die Fehlerkorrektur zu schlecht! |
CD-Brenner
Die beschreibbare CD-R
(recordable) erfreut sich immer größerer Beliebtheit, vor allem als Archivmedium. Die
zum Beschreiben nötigen "CD-Brenner" sind massiv im Preis gefallen, ebenso ist
die Handhabung dieses Mediums mit der geeigneten Software keine große Schwierigkeit.
Hinzu kommt, daß auf CD-Rs alle gängigen CD-Formate wie CD-ROM oder Audio-CD
aufgezeichnet und in normalen Abspielgeräten gelesen werden können.
Beim Kauf eines CD-Brenners sollten Sie auf die folgenden Punkte achten:
- Rechnerumgebung
- Die Aufzeichnung auf CD-R ist eine zeitkritische Angelegenheit, da die kleinsten
Unterbrechungen des Datenstroms zur Zerstörung der CD führen können. CD-Brenner setzen
dazu Pufferspeicher ein, der verwendete Rechner sollte aber auf jeden Fall über genügend
Hauptspeicher verfügen und keine große Hintergrundauslastung (z.B. als Dateiserver)
haben.
- Geschwindigkeit
- Wenn Sie keine CD-Kleinserien herstellen wollen, ist die Schreibgeschwindigkeit des
CD-Brenners ein untergeordnetes Kriterium. Wichtiger als z.B. die Tatsache, daß das
Gerät CD-Rs mit 8x-Geschwindigkeit brennen kann, ist die Tatsache, wie zuverlässig der
Brennvorgang ist. Je höher die Geschwindigkeit, umso höher die Anforderungen an die
Qualität der Rohlinge und die Wärmeabfuhr vom Brenner.
Häufig finden sich auf den Geräten Angaben wie "4 / 2 / 6". Dies bedeutet,
daß CD-Rs mit maximal 4-facher, CD-RWs mit doppelter Geschwindigkeit geschrieben und
(gepreßte) CDs mit höchstens 6-facher Geschwindigkeit gelesen werden.
- Anschluß
- Die Entscheidung für einen SCSI- oder einen EIDE-CD-Brenner wird letztendlich durch die
bestehende Infrastruktur vorgegeben: Hat ein Rechner bereits SCSI, empfiehlt sich der
Brenner-Anschluß dort. Die erst in letzter Zeit eingeführten EIDE-Brenner können
technisch durchaus mit den SCSI-Geräten mithalten, sie werden zunehmend auch durch
Software unterstützt.
- Softwareunterstützung
- Auch wenn CD-Brenner über Standard-Schnittstellen wie SCSI oder ATAPI angeschlossen
werden, so werden diese Geräte mit prorietäten - d.h. modellspezifischen - Befehlen
angesprochen. Die eingesetzte Brenner-Software muß daher ein Modell explizit
unterstützen, denn einen "kompatiblen" Modus gibt es nicht.
- Einsatz als CD-Leser
- CD-Brenner können zwar auch CDs lesen, sie eignen sich aber trotzdem nicht unbedingt
als Ersatz für das herkömmlichen CD-Lesegerät, da sie in Sachen Zugriffszeit und
Fehlerkorrektur hinter reinen Lesern zurückbleiben. Da auch CD-Brenner eine begrenzte
Lebenszeit haben, wäre es außerdem eine ziemliche Verschwendung, wenn sie diese zum
überwiegenden Teil mit Lesen verbringen.
- Schreibmodus
- Für CDs gibt es eine Reihe unterschiedlicher Schreibverfahren, die je nach CD-Typ zum
Einsatz kommen:
Track-at-Once (TAO): Die Standard-Schreibmethode für CD-ROMs. Zuerst
werden die Daten geschrieben, dann die Vewaltungsinformationen.
Disc-at-Once (DAO): Die CD wird ohne Absetzen des Lasers an einem Stück
geschrieben. Dieser Modus kann beim Kopieren von CDs eingesetzt werden. CD-Brenner und die
entsprechende Software haben mit DAO gelegentlich Probleme.
Incremental Packet Writing: Bei dieser neueren Schreibmethode werden
nicht meht ganze Spuren, sondern kleinere "Datenpakete" geschrieben. Das
Absetzen des Laserstrahls ist nicht tragisch, denn der Rekorder fügt in bestimmten
Abständen Wiederaufsetzpunkte ein.
DVD (Digital Versatile Disk)
Die Eigenschaften dieses Nachfolgemediums für die CD wurden 1996 endgültig
verabschiedet. Der Bedarf nach einem Speichermedium mit höherer Kapazität als die CD
entstand zuerst in der Filmindustrie, wo nach einem möglichst zur bisherigen Audio-CD
kompatiblen Medium gesucht wurde. Die Spezifikation der DVD trägt somit eindeutig die
Züge dieser Branche, das das Zusammenwachsen von Computer- und Unterhaltungsindustrie
sich aber immer mehr abzeichnet, ist die DVD auch als reiner Massenspeicher einsetzbar.
Technisch gesehen unterscheidet sich die DVD von der CD in mehrfacher Hinsicht:
- Der als Leseeinheit verwendete Laser arbeitet mit einer geringeren Wellenlänge, wodurch
ein engerer Spurabstand ermöglicht wird.
- Doppelseitige Medien sind möglich.
- Pro Seite kann die Kapazität dadurch erhöht werden, daß Information in zwei
verschiedenen Schichten aufgezeichnet wird.
- Formate
- DVD-Video. Spielfilm-DVDs fassen bis zu 133 Minuten und sollen langfristig die
magnetische Videokassette ablösen. Bei der Codierung wird MPEG-II eingesetzt; außerdem verfügen DVD-Videos
über einen Kopierschutz und einen Ländercode, der die Abspielbarkeit auf in bestimmten
Ländern gekauften Abspielgeräten einschränkt (z.B. Nordamerika oder Europa).
DVD-Audio. Ermöglicht eine bessere Klangqualität als die Audio-CD und
bis zu 7,5 Stunden Musik.
- DVD-ROM. Speichermedium mit bis zu 17 GB Kapazität. Soll ein DVD-ROM-Gerät auch
DVD-Video abspielen können, so ist ein MPEG-II-Decoder
(Hardware oder Software) erforderlich.
- Medien
- DVD-ROM. Das nicht beschreibbare Medium mit 4,7 GB pro Seite bildet die
Basis der Familie von DVD-Formaten.
- DVD-R (Recordable). Beschreibbare DVD (anfangs 3,9, später 4,7 GB pro
Seite).
- DVD-RAM (Random Access Memory). Wiederbeschreibbare DVD mit einer
Kapazität von 2,6 GB pro Seite. Wird im Gegensatz zu den anderen DVD-Medien in einem
Plastikgehäuse (Caddy) untergebracht. Die für 1999 erwartete 2. Generation
("DVD-RAM2") wird Medien mit 4,7 GB pro Seite verwenden und mit heutigen
DVD-Geräten nicht kompatibel sein.
DVD+RW ("PC-RW", Phase Change-Rewritable). Dieser
Konkurrenzvorschlag zur DVD-RAM verwendet beschreibbare Medien ohne Caddy mit einer
Kapazität von 3 GB pro Seite (später 4,7 GB). Technisch ist die DVD+RW der Standard-DVD
weit ähnlicher als die DVD-RAM.
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht, welche Medien (voraussichtlich) mit welchen
Gerätetypen verwendbar sind:
Medium
Gerät |
CD |
CD-R |
CD-RW |
DVD-ROM |
DVD-R |
DVD-RAM |
DVD-Leser |
Lesen |
Lesen, wenn Gerät über eine zweite Leseeinheit verfügt |
Lesen
|
Lesen
|
Lesen, uneingeschränkt nur wenn Gerät multisessionfähig ist |
Lesen einseitiger Medien nach Geräteumrüstung |
DVD-R-Schreiber |
Lesen, Schreiben |
Lesen einseitiger Medien nach Geräteumrüstung |
DVD-RAM-Laufwerk |
Lesen |
Lesen, Schreiben |
Bandlaufwerke (Streamer)
Bandlaufwerke stellen die klassische Form des Backup-Speichers dar. Dazu hat vor allem
der geringe Preis pro Megabyte bei diesem Speicher beigetragen; die Mängel in der
Handhabung (Schreibgeschwindigkeit, Suchzeiten) spielen eine untergeordnete Rolle. Im
allgemeinen sollte ein Streamer-Band mindestens die Kapazität des zu sichernden Mediums
haben, damit während der Sicherung das Medium nicht gewechselt werden muß.
Merkmale von Streamern sind:
- Aufzeichnungsverfahren/Streamer-Systeme
- Dieses grundsätzliche Unterscheidungsmerkmal teilt den Bandlaufwerk-Markt in zwei
Lager: Den für Systeme mit linearem Aufzeichnungsverfahren und den für solche mit
Schrägspurverfahren. Die erste Technologie ähnelt dabei konventionellen
Kassettenrekordern, letztere ist zum Beispiel in Videorekordern zu finden und verspricht
eine höhere Aufzeichnungsdichte. Schrägspursysteme benötigen andererseits für die sich
drehende Kopftrommel eine kompliziertere Mechanik und sind somit prinzipbedingt technisch
anfälliger.
Auf dem Markt finden sich folgende Systeme mit linearem Aufzeichnungsverfahren:
- Travan
- Die Travan-Standards (TR-1 mit 400MB, TR-2 mit 800MB, TR-3 mit 1,6GB und TR-4 mit 4GB)
verwenden das "klassische" Streamer-Medium QIC (Quarter Inch
Cartridge: Band mit 1/4"). Travan-Laufwerke sind sehr preisgünstig. Im Zuge der
Erhöhung der Speicherkapazität hat sich auch die Übertragungsrate zum Streamer
geändert, so daß bei TR-4 der Anschluß über den Floppy-Controller nicht mehr
ausreicht.
- MLR (Multichannel Linear Recording)
- MLR ermöglicht durch ein verbessertes Verfahren zur Kopfpositinierung gegenüber den
Travan-Systemen eine deutlich höhere Speicherkapazität (13 GB . Es lassen sich nicht nur
konventionelle (höherwertige) QIC-Medien einsetzen, sondern auch Travan-Bänder lesen.
MLR ist aber noch nicht sehr verbreitet und teuer.
- DLT (Digital Linear Tape)
- Dieses aus der professionellen Ecke stammende System verwendet 1/2"-Bänder und
speichert bis zu 15 GB auf einem Band. Sehr teure Geräte.
- Systeme mit Schrägspurverfahren:
- DDS (Digital Data Storage)
- Dieses von DAT (Digital Audio Tape) abgeleitete Verfahren verwendet sehr kompakte
4-mm-Cassetten, die aber eine bessere Bandqualität erfordern als DAT. Man unterscheidet
die Aufzeichnungsstandards DDS-1 (2 GB), DDS-2 (4 GB) und DDS-3 (12 GB). DDS-Systeme
verfügen über eine im Gegensatz zu klassischen Streamern recht schnelle Suchfunktion.
- AIT (Advanced Intelligent Tape)
- Diese Weiterentwicklung von DDS verwendet höherwertige Bänder und speichert 25 GB auf
einem Band. AIT-Bänder verfügen über einen eingebauten kleinen Halbleiterspeicher, in
dem Aufzeichnungs- und Bandinformationen gespeichert werden. AIT-Laufwerke sind sehr
teuer.
- 8mm ("Exatape")
- Der Markt für diese von 8mm-Video abgeleitete Technik ist relativ spärlich besetzt und
die entsprechenden Geräte sind relativ teuer (die Medien aber recht günstig). Ein
8mm-Band faßt 7 GB, High-End-Geräte packen sogar bis zu 20 GB auf ein Spezialband.
- Read-While-Write (Hinterbandkontrolle)
- Zusätzliche Leseköpfe sorgen für eine Datenkontrolle während der Aufzeichnung. Das
Schreiben (inklusive Kontrolle) auf Band geht damit schneller.
- Hardware-Kompression
- Die Kapazität der Bänder laßt sich damit maximal verdoppeln, wobei die
Kompressionsrate stark von den zu sichernden Daten abhängt.
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Kapazität von Streamer-Bändern |
In Werbeaussagen schmücken sich Hersteller oft mit unerwartet hohen
Kapazitätsangaben für Streamer-Bänder: Beachten Sie, daß dabei häufig eine
Komprimierung von 2:1 angenommen wird, die in der Praxis schwer zu erreichen ist. Unsere
Kapazitätsangaben beziehen sich übrigens auf unkomprimierte Speicherung. |
- Anschluß
- Streamer lassen sich auf verschiedene Art und Weise anschließen:
- Floppy-Controller. Diese Floppy-Streamer bilden die preiswerteste
Streamer-Kategorie. Für moderne Aufzeichnungsarten (TR-4, DDS) kommt dieser Anschluß
allerdings nicht mehr in Frage, da er schwerwiegende prinzipbedingte Nachteile hat:
- geringe Datenübertragungsrate über den Floppy-Controller
- permanenter DMA-Zugriff in modernen PCI-Rechnern oft nicht möglich
- unpraktisch: Bänder müssen formatiert werden
- SCSI/EIDE-Schnittstelle.
Streamer, die an einen Peripheriebus angeschlossen werden haben folgende Vorteile:
- Hinterbandkontrolle möglich
- höhere Datenübertragungsrate (dadurch schnellere Bandsicherung)
- kein Formatieren.
- Software
- Durch die Vielzahl der Streamertypen und Bandformate sollte auf die Auswahl der
Streamer-Software besonderen Wert gelegt werden.
Wechselplatten
Im Gegensatz zu Streamern ist bei Wechselplatten ein schneller Direktzugriff auf die
Daten möglich. Dazu ist außerdem keine Spezialsoftware erforderlich.
- Medium
- Wechsel-Festplatten. Diese Systeme verwenden Festplattentechnik und bieten neben einer
hohe Kapazität pro Medium eine sehr gute Datentransferrate.
Beispiele: SyQuest SyJet (1,6 GB), Iomega JAZ (1 GB) und JAZ 2 (2 GB)
- MO-Disks (magneto-optische Platten). Diese Medien werden magnetisch beschrieben und
optisch gelesen. Diese Technologie gilt als besonders langlebig. Die
Zugriffsgeschwindigkeit ist allerdings relativ niedrig. MO-Medien gibt es in 3,5-
und 5,25-Größe (bis zu 640 MB beziehungsweise 2,6 GByte Speicherkapazität).
- PD (Phasewriter Dual). Verwendet ein optisches Aufzeichnungsverfahren; der Zugriff ist
allerdings langsamer als bei MO-Disks. Ein Medium speichert bis zu 650 MB. PD-Laufwerke
können auch CDs lesen.
- Anschluß
- SCSI-Schnittstelle. Standard-Anschlußart für
Wechselplatten.
- EIDE-Schnittstelle. Der Anschluß von
Wechselplatten über EIDE ist relativ selten und nicht unbedingt zu empfehlen: Da EIDE
für Festplatten entwickelt wurde, ist ein spezieller Treiber erforderlich. Manche BIOS-Typen haben mit diesen Platten ebenfalls Probleme.
- Druckerschnittstelle. Spezielle Treiber erforderlich. Außerdem sehr geringe
Datenübertragungsrate. Praktisch bei mobilen Geräten zum Datenaustausch.