Universität Stuttgart,  Rechenzentrum


Massenspeicher



Disketten (Floppy Disks)

In einem heutigen PC findet sich praktisch nur ein Gerät, das vor 10 Jahren in gleicher Form auch schon zu einem Standard-PC gehört hat: das 3,5"-Diskettenlaufwerk. Weil dies nicht auf alle Zeit so bleiben wird, lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung bei diesen Speichermedien. Vorangetragen wird die Entwicklung durch den Wunsch nach einem handlichen, billigen Medium, das der zunehmenden Datenflut gewachsen ist.

Im Gegensatz zu den Festplatten~, die - wir ahnen es - aus mehreren festen Platten bestehen, sind Disketten aus weichen magnetisierbaren Scheiben aufgebaut (eben floppy disks).

Diskettentypen

8"-/5,25"-Disketten
Waren diese Speichermedien noch bis Mitte der 80er Jahre Standard, so werden sie heute im PC-Bereich nicht mehr verwendet. Die Medien waren empfindlich (flexible Hülle, kein Schutz des Datenträgers vor Berührung) und unhandlich (in welchen PC paßt schon ein 8"-Laufwerk?).
3,5"-Disketten
Das Standardmedium in Hartplastikschale. Die Speicherkapazität wird vom verwendeten Diskettentyp und der Anzahl der Spuren bestimmt, die ein Laufwerk lesen/schreiben kann.
Man unterscheidet daher Disketten und Laufwerke folgender Typen ("fortgeschrittenere" Laufwerke unterstützen auch die niedereren Typen):
DD-Laufwerke sind heute bedeutungslos, und ED konnte sich nie durchsetzen.
 
LS 120, "Superdisk"
Die "120-MB-Diskette" ist ähnlich wie eine gewöhnliche Diskette aufgebaut, benutzt aber zur Spurführung eine optische Einheit (Laser Servo). Angeschlossen wird das Laufwerk an die EIDE~-Schnittstelle. Die LS 120 wird als Nachfolgerin der 1,44 MB-Diskette gehandelt. Dafür sprechen folgende Faktoren:
Gleichzeitig hat dieses Medium einige Probleme:
Iomega ZIP
ZIP-Drives sind schon etwas länger als die LS 120 am Markt und stellen eine proprietäre Entwicklung von Iomega dar. Die diskettenähnlichen Medien speichern 100 MB. Technisch hat dieser Speicher recht wenig mit konventionellen Disketten zu tun, sondern übernimmt einige Konzepte der Festplattentechnik (berührungsfrei, daher hohe Drehzahl). Angeschlossen wurden ZIP-Drives ursprünglich über SCSI~oder den Druckerport; externe Geräte sind daher häufig zu finden. Das an die ATAPI~-Schnittstelle anschließbare ZIP-Drive kann die konventionelle Diskette ebenfalls ersetzen. Für ZIP spricht:
Sowohl LS120 als auch ZIP-Laufwerke mit ATAPI~-Schnittstelle müssen als ATAPI~-Wechselmedien vom Betriebssystem unterstützt werden. Um von diesen Medien booten zu können, muß das BIOS~ dies unterstützen.
ZIP oder LS120?
Unsere Erfahrungen mit den ZIP-Laufwerken sprechen eindeutig für diese Technik als flexibles Wechselmedium - die LS120 scheint um der Kompatibilität mit den 3,5"-Disketten willen mit zu vielen Kompromissen behaftet zu sein.

Die Festplatte

Festplatten sind der wichtigste Massenspeicher in PC-Systemen und bieten ein gutes Preis/Leistungsverhältnis (geringe Kosten pro Byte bei hoher Zugriffsgeschwindigkeit). Der Begriff Festplatte kommt durch die Unterscheidung zur Floppy Disk (»Wabbelscheibe«) zustande, nicht durch den festen Einbau in ein Gehäuse (es gibt genauso Wechsel-Festplatten).

Festplatten werden an den EIDE- oder SCSI-Bus angeschlossen. Einfache (für Arbeitsplätze im allgemeinen ausreichende) Modelle finden sich häufig nur mit EIDE-Bus. Wird ein Modell einerseits für EIDE, andererseits für SCSI angeboten, ist die letztere Variante oft teurer. Platten der Leistungsspitze (bezüglich Kapazität, Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb) gibt es dagegen häufig nur für den SCSI-Bus, der bei Server-Maschinen zu bevorzugen ist.

Interne Merkmale von Festplatten

Köpfe
Eine Festplatte besteht im allgemeinen aus mehreren Scheiben, die auf beiden Seiten magnetisch beschichtet sind. Pro Seite werden Daten mit einem Magnetkopf (bei leistungsstärkeren Platten auch mit mehreren) gelesen und geschrieben.
Spuren, Sektoren, Zylinder
Organisation der Daten auf Festplatten. Eine Spur kann ohne Kopfbewegung gelesen werden, d.h. sie befindet sich in einem bestimmten Abstand vom der Drehachse. Jede Spur besteht dabei aus Sektoren, von denen jeder eine bestimmte Datenmenge aufnimmt (üblicherweise 512 Bytes). In einem Zylinder faßt man die Spuren zusammen, die auf den verschiedenen Oberflächen die gleiche Spurposition (Abstand von der Drehachse) haben.
Adressierung
Der Zugriff auf die Datenblöcke erfolgt nicht immer anhand der real vorhandenen Position auf einem Zylinder, einer Spur und einem Sektor.
Man unterscheidet die Adressierungsarten:
CHS (Kopf, Spur, Sektor)
Konventionelle Adressierungsart für Festplatten, nur bis 504MB
LBA (Logical Block Adressing)
Die Platte sieht für das Betriebssystem durch »Mapping« aus wie eine Platte mit einer anderen Zahl von Köpfen, Spuren und Sektoren.
ZBR (Zone Bit Recording)
Frühere Festplatten hatten auf jeder Spur gleich viele Sektoren. Auf den äußeren Spuren (größerer Umfang, mehr Platz) hätten aber leicht mehr Sektoren untergebracht werden können. Beim mittlerweile üblichen ZBR-Verfahren wird die Festplatte daher in mehrere Zonen unterteilt, wobei die Spuren, die zu verschiedenen Zonen gehören, unterschiedlich viele Sektoren haben.

Leistungsmerkmale von Festplatten

Kein Fluglärm am Arbeitsplatz!
Beachten Sie außerdem, daß die eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 10000 U/min ein Arbeitsgeräusch zur Folge haben kann, das den Einsatz in einem Arbeitsplatzrechner unmöglich macht!

Meßdaten bei Festplatten

Transferrate, Datendurchsatz
So viele Byte liefert/schreibt die Festplatte pro Zeiteinheit. Wird oft unterschieden in maximale und durchschnittliche Transferrate. Ob diese Transferrate dann auch genutzt werden kann, hängt von der Charakteristik des verwendeten Bussystems~ ab. Interessant ist im Zusammenhang mit Multimediaanwendungen oder CD-Brennern vor allem die minimale Datentransferrate.
Mittlere effektive Transferrate
Benchmarkprogramme können häufig die mittlere effektive Transferrate ermitteln. In diesen Wert gehen nicht nur die Platteneigenschaften, sondern auch die des verwendeten Bussystems ein. Die Angabe ist daher recht praxisnah. Eine heutige PC-Festplatte - gleich an welchem Bus sie hängt - sollte eine mittlere effektive Transferrate von mindestens 2 MByte/s haben. Ab 3,5 MByte/s kann sie zur Leistungsspitze gezählt werden.
Mittlere Spur-zu-Spur-Zugriffszeit
So lange dauert es im Mittel, bis die Köpfe auf einer bestimmten Spur stehen.
Latenzzeit
Durchschnittliche Zeit, die vergeht, bis ein bestimmter Sektor auf einer bereits eingestellten Spur gelesen werden kann.

CD

Nach dem Siegeszug in der Audiobranche ist die CD heute ein verbreiteter Massenspeicher und wird als Installations-, Datenaustausch- und Archivmedium benutzt. Bei CDs muß man unterscheiden:

Aufzeichnungsformat

Das in der Computerbranche wichtigste Aufzeichnungsformat ist die CD-ROM. Hierbei wir die CD als eher langsamer Speicher mit hoher Kapazität (0,7 GB), der nur gelesen werden kann (ROM: Read Only Memory) in die Speicherhierarchie integriert. CD-Geräte in Computern werden daher auch oft als "CD-ROM-Geräte" bezeichnet, was aber verschleiert, daß diese Geräte auch andere Formate wie Audio-CD, Photo-CD oder CD-I abspielen können.
Medium
Man unterscheidet hier die gepreßte, silberne CD von der einmal beschreibbaren CD-R (recordable). Beide Medien sind in CD-Lesern lesbar, nur die CD-R ist mit CD-Brennern schreibbar. CD-RW (rewritable) ist ein Standard für wiederbeschreibbare CDs, der ein rein optisches Verfahren verwendet. Eine CD wird damit wie eine CD-R beschrieben, kann aber als Ganzes wieder gelöscht werden (bei moderneren Geräten können auch einzelne Dateien gelöscht werden).
Audio-CD-Rs unterscheiden sich technisch nicht von normalen CD-Rs. Da das Kopieren von Audio-CDs sich aber immer mehr zum Volkssport entwickelt, ist mit dem Erwerb einer Audio-CD-R das Entrichten der GEMA-Gebühr verbunden. Ein entsprechender Vermerk befindet sich auch auf der CD, so daß mit speziellen Audio-CD-Brennern nur auf dieses CD-R-Medium geschrieben werden kann.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht, welche Medien mit welchen Gerätetypen verwendbar sind:

Medium

Gerät

CD CD-R CD-RW
CD-Leser

Lesen

Lesen Lesen, wenn Gerät multi-read-fähig
CD-Brenner~ Lesen Lesen, Schreiben Lesen, wenn Gerät multi-read-fähig
CD-RW-Laufwerk Lesen Lesen, Schreiben Lesen, Schreiben

CD-Leser

CD-Lesegeräte gehören mittlerweile zur Standardausstattung neuer PCs. Die Laufwerke lassen sich nach folgenden Merkmalen unterscheiden:

Rotationsgeschwindigkeit
Als oft einziges Leistungsmerkmal wird bei CD-Laufwerken angegeben, wie schnell sich die CD im Verhältnis zur Stereoanlage maximal dreht. Man spricht daher auch von 2-fach (doublespeed) bis hin zu 40-fach Laufwerken. Die prinzipiell mögliche Datentransferrate ergibt sich aus dem Geschwindigkeitsfaktor ( x 150 KByte/s) - was als mittlere Transferrate wirklich im Rechner ankommt, hängt von weiteren Merkmalen des Laufwerks (Cache, mittlere Zugriffszeit) und dem Bussystem ab.
Eine hohe Transferrate erzeugt - abhängig vom Bustyp~ - eine höhere Prozessorlast und erfordert eine bessere Fehlerkorrektur. In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit auf mehr als 16-fach sich kaum noch in einer besseren Transferrate niederschlägt. Das Lesen von CD-R findet auch bei schnell drehenden Laufwerken mit geringerer Drehzahl statt.
Vibrationsdämpfung
Eine höhere Rotationsgeschwindigkeit hat eine stärkere Neigung zu Vibrationen zur Folge. Gerade hochdrehende Billiglaufwerke dämpfen Vibrationen oft nur unzureichend, so daß sie für den Einsatz am Arbeitsplatz nicht in Frage kommen.
Fehlerkorrektur
Die Qualität der Fehlerkorrektur ist ein wichtiges Auswahlkriterium, denn häufig versagen schnelle, aber billige Laufwerke in genau dieser Disziplin.
Staubschutz
Die ersten Modelle waren noch aufwendig gegen Staub geschützt; das wurde aus Kostengründen immer mehr reduziert, so daß es bei heutigen Billigmodellen (mit Schublade) oft nur eine Frage der Zeit ist, bis die optische Abtasteinheit verstaubt ist.
Zugriffsmodus
Mit der Einführung immer schneller drehender Laufwerke lassen sich zwei Zugriffsverfahren unterscheiden, die von manchen Laufwerken je nach Leseposition eingesetzt werden:
CLV-Modus (Constant Linear Velocity)
Bei diesem von der traditionellen Audio-CD stammenden Zugriffsmodus wird die Geschwindigkeit, mit der der Datenstrom an der Abtasteinrichtung vorbeizieht, konstant gehalten, so daß eine konstante Datenrate vom CD-ROM-Laufwerk entsteht. Ein wesentlicher Nachteil dieser Technik besteht darin, daß die Umdrehungszahl des Laufwerks an die momentane Position der Leseeinheit angeglichen werden muß; diese Drehzahlanpassung braucht natürlich Zeit, so daß im CLV-Modus bei Neupositionierungen recht lange Zugriffszeiten anfallen.
CAV-Modus (Constant Angular Velocity)
Wie bei Festplatten wird die Drehzahl des Speichermediums konstant gehalten. Die Zugriffszeiten sind deutlich kürzer als bei CLV, die ausgelesene Datenrate variiert aber mit der Position der Leseeinheit.
Anschluß
Die ersten CD-ROM-Laufwerke wurden als sogenannte »AT-Bus«-Laufwerke an einen herstellerspezifischen Adapter oder die Soundkarte angeschlossen. Dieser nichtstandardisierte Anschluß ist mittlerweile ausgestorben, so daß sich hier wie bei Festplatten die Alternativen ATAPI/EIDE~ oder SCSI~ auftun.
CD-Einzug
»Caddies« (CD-Adapter, die ähnlich wie CD-Hüllen aussehen) waren früher vor allem bei SCSI~-Laufwerken üblich. Der Caddy schützt die CD, allerdings nur dann, wenn sie nicht dauernd aus dem Caddy entnommen wird (weil man zum Beispiel nur einen Caddy hat). Caddy-Laufwerke lassen sich problemlos vertikal einbauen.
Die meisten Laufwerke verfügen heute über Schubladen wie bei Audio-CD-Playern: das ist für Hersteller billiger und für den Benutzer praktischer - die CDs und Laufwerke verstauben allerdings leichter.
Recht neu sind Slot-In-Laufwerke, bei denen die CD ähnlich wie bei einem Auto-CD-Player einfach in das Gerät geschoben wird.
Bedinungselemente
Oft gibt es nur einen Auswurfknopf, komfortablere Modelle bieten Audiofunktionen (Abspielen, Stop, Titelsprung).
Cache
Um den CD-Zugriff zu beschleunigen läßt sich die Festplatte als Cache benutzen. Dies kann rein softwaremäßig geschehen - oder mit der von Western Digital eingeführten SDX-Technik, bei der das CD-ROM-Laufwerk an eine SDX-fähige Festplatte angeschlossen wird. Ob dieses Verfahren große Verbreitung findet bleibt abzuwarten.
Auswahl von CD-Lesern
Bei der Auswahl von CD-Lesern sollten Sie vom Einsatzzweck ausgehen: Je häufiger das Gerät verwendet wird, desto dankbarer werden Sie sein, wenn Sie an Stelle eines lärmenden Billiggeräts auf ein Markenprodukt mit sauberer Fehlererkennung gesetzt haben. Ein Angebot, das sich beim CD-Lesegerät auf die Angabe der Rotationsgeschwindigkeit beschränkt, ist eine Null-Aussage. Verlangen Sie ein Markenfabrikat und verzichten Sie auf den neuesten Schrei bei der Beschleunigung: Ein Billiggerät wird die dadurch mögliche prinzipielle Transferrate ohnehin nicht erreichen, dafür ist meistens die Fehlerkorrektur zu schlecht!

CD-Brenner

Die beschreibbare CD-R~ (recordable) erfreut sich immer größerer Beliebtheit, vor allem als Archivmedium. Die zum Beschreiben nötigen "CD-Brenner" sind massiv im Preis gefallen, ebenso ist die Handhabung dieses Mediums mit der geeigneten Software keine große Schwierigkeit. Hinzu kommt, daß auf CD-Rs alle gängigen CD-Formate wie CD-ROM oder Audio-CD aufgezeichnet und in normalen Abspielgeräten gelesen werden können.

Beim Kauf eines CD-Brenners sollten Sie auf die folgenden Punkte achten:

Rechnerumgebung
Die Aufzeichnung auf CD-R ist eine zeitkritische Angelegenheit, da die kleinsten Unterbrechungen des Datenstroms zur Zerstörung der CD führen können. CD-Brenner setzen dazu Pufferspeicher ein, der verwendete Rechner sollte aber auf jeden Fall über genügend Hauptspeicher verfügen und keine große Hintergrundauslastung (z.B. als Dateiserver) haben.
Geschwindigkeit
Wenn Sie keine CD-Kleinserien herstellen wollen, ist die Schreibgeschwindigkeit des CD-Brenners ein untergeordnetes Kriterium. Wichtiger als z.B. die Tatsache, daß das Gerät CD-Rs mit 8x-Geschwindigkeit brennen kann, ist die Tatsache, wie zuverlässig der Brennvorgang ist. Je höher die Geschwindigkeit, umso höher die Anforderungen an die Qualität der Rohlinge und die Wärmeabfuhr vom Brenner.
Häufig finden sich auf den Geräten Angaben wie "4 / 2 / 6". Dies bedeutet, daß CD-Rs mit maximal 4-facher, CD-RWs mit doppelter Geschwindigkeit geschrieben und (gepreßte) CDs mit höchstens 6-facher Geschwindigkeit gelesen werden.
Anschluß~
Die Entscheidung für einen SCSI- oder einen EIDE-CD-Brenner wird letztendlich durch die bestehende Infrastruktur vorgegeben: Hat ein Rechner bereits SCSI, empfiehlt sich der Brenner-Anschluß dort. Die erst in letzter Zeit eingeführten EIDE-Brenner können technisch durchaus mit den SCSI-Geräten mithalten, sie werden zunehmend auch durch Software unterstützt.
Softwareunterstützung
Auch wenn CD-Brenner über Standard-Schnittstellen wie SCSI oder ATAPI angeschlossen werden, so werden diese Geräte mit prorietäten - d.h. modellspezifischen - Befehlen angesprochen. Die eingesetzte Brenner-Software muß daher ein Modell explizit unterstützen, denn einen "kompatiblen" Modus gibt es nicht.
Einsatz als CD-Leser
CD-Brenner können zwar auch CDs lesen, sie eignen sich aber trotzdem nicht unbedingt als Ersatz für das herkömmlichen CD-Lesegerät, da sie in Sachen Zugriffszeit und Fehlerkorrektur hinter reinen Lesern zurückbleiben. Da auch CD-Brenner eine begrenzte Lebenszeit haben, wäre es außerdem eine ziemliche Verschwendung, wenn sie diese zum überwiegenden Teil mit Lesen verbringen.
Schreibmodus
Für CDs gibt es eine Reihe unterschiedlicher Schreibverfahren, die je nach CD-Typ zum Einsatz kommen:
Track-at-Once (TAO): Die Standard-Schreibmethode für CD-ROMs. Zuerst werden die Daten geschrieben, dann die Vewaltungsinformationen.
Disc-at-Once (DAO): Die CD wird ohne Absetzen des Lasers an einem Stück geschrieben. Dieser Modus kann beim Kopieren von CDs eingesetzt werden. CD-Brenner und die entsprechende Software haben mit DAO gelegentlich Probleme.
Incremental Packet Writing: Bei dieser neueren Schreibmethode werden nicht meht ganze Spuren, sondern kleinere "Datenpakete" geschrieben. Das Absetzen des Laserstrahls ist nicht tragisch, denn der Rekorder fügt in bestimmten Abständen Wiederaufsetzpunkte ein.

DVD (Digital Versatile Disk)

Die Eigenschaften dieses Nachfolgemediums für die CD wurden 1996 endgültig verabschiedet. Der Bedarf nach einem Speichermedium mit höherer Kapazität als die CD entstand zuerst in der Filmindustrie, wo nach einem möglichst zur bisherigen Audio-CD kompatiblen Medium gesucht wurde. Die Spezifikation der DVD trägt somit eindeutig die Züge dieser Branche, das das Zusammenwachsen von Computer- und Unterhaltungsindustrie sich aber immer mehr abzeichnet, ist die DVD auch als reiner Massenspeicher einsetzbar.

Technisch gesehen unterscheidet sich die DVD von der CD in mehrfacher Hinsicht:

Formate
DVD-Video. Spielfilm-DVDs fassen bis zu 133 Minuten und sollen langfristig die magnetische Videokassette ablösen. Bei der Codierung wird MPEG-II~ eingesetzt; außerdem verfügen DVD-Videos über einen Kopierschutz und einen Ländercode, der die Abspielbarkeit auf in bestimmten Ländern gekauften Abspielgeräten einschränkt (z.B. Nordamerika oder Europa).
DVD-Audio. Ermöglicht eine bessere Klangqualität als die Audio-CD und bis zu 7,5 Stunden Musik.
DVD-ROM. Speichermedium mit bis zu 17 GB Kapazität. Soll ein DVD-ROM-Gerät auch DVD-Video abspielen können, so ist ein MPEG-II~-Decoder (Hardware oder Software) erforderlich.
Medien
DVD-ROM. Das nicht beschreibbare Medium mit 4,7 GB pro Seite bildet die Basis der Familie von DVD-Formaten.
DVD-R (Recordable). Beschreibbare DVD (anfangs 3,9, später 4,7 GB pro Seite).
DVD-RAM (Random Access Memory). Wiederbeschreibbare DVD mit einer Kapazität von 2,6 GB pro Seite. Wird im Gegensatz zu den anderen DVD-Medien in einem Plastikgehäuse (Caddy) untergebracht. Die für 1999 erwartete 2. Generation ("DVD-RAM2") wird Medien mit 4,7 GB pro Seite verwenden und mit heutigen DVD-Geräten nicht kompatibel sein.
DVD+RW ("PC-RW", Phase Change-Rewritable). Dieser Konkurrenzvorschlag zur DVD-RAM verwendet beschreibbare Medien ohne Caddy mit einer Kapazität von 3 GB pro Seite (später 4,7 GB). Technisch ist die DVD+RW der Standard-DVD weit ähnlicher als die DVD-RAM.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht, welche Medien (voraussichtlich) mit welchen Gerätetypen verwendbar sind:

Medium

Gerät

CD~ CD-R~ CD-RW~ DVD-ROM DVD-R DVD-RAM
DVD-Leser Lesen Lesen, wenn Gerät über eine zweite Leseeinheit verfügt Lesen



Lesen



Lesen, uneingeschränkt nur wenn Gerät multisessionfähig ist Lesen einseitiger Medien nach Geräteumrüstung
DVD-R-Schreiber Lesen, Schreiben Lesen einseitiger Medien nach Geräteumrüstung
DVD-RAM-Laufwerk Lesen Lesen, Schreiben

Bandlaufwerke (Streamer)

Bandlaufwerke stellen die klassische Form des Backup-Speichers dar. Dazu hat vor allem der geringe Preis pro Megabyte bei diesem Speicher beigetragen; die Mängel in der Handhabung (Schreibgeschwindigkeit, Suchzeiten) spielen eine untergeordnete Rolle. Im allgemeinen sollte ein Streamer-Band mindestens die Kapazität des zu sichernden Mediums haben, damit während der Sicherung das Medium nicht gewechselt werden muß.

Merkmale von Streamern sind:

Aufzeichnungsverfahren/Streamer-Systeme
Dieses grundsätzliche Unterscheidungsmerkmal teilt den Bandlaufwerk-Markt in zwei Lager: Den für Systeme mit linearem Aufzeichnungsverfahren und den für solche mit Schrägspurverfahren. Die erste Technologie ähnelt dabei konventionellen Kassettenrekordern, letztere ist zum Beispiel in Videorekordern zu finden und verspricht eine höhere Aufzeichnungsdichte. Schrägspursysteme benötigen andererseits für die sich drehende Kopftrommel eine kompliziertere Mechanik und sind somit prinzipbedingt technisch anfälliger.
Auf dem Markt finden sich folgende Systeme mit linearem Aufzeichnungsverfahren:
Travan
Die Travan-Standards (TR-1 mit 400MB, TR-2 mit 800MB, TR-3 mit 1,6GB und TR-4 mit 4GB) verwenden das "klassische" Streamer-Medium QIC (Quarter Inch Cartridge: Band mit 1/4"). Travan-Laufwerke sind sehr preisgünstig. Im Zuge der Erhöhung der Speicherkapazität hat sich auch die Übertragungsrate zum Streamer geändert, so daß bei TR-4 der Anschluß über den Floppy-Controller nicht mehr ausreicht.
MLR (Multichannel Linear Recording)
MLR ermöglicht durch ein verbessertes Verfahren zur Kopfpositinierung gegenüber den Travan-Systemen eine deutlich höhere Speicherkapazität (13 GB . Es lassen sich nicht nur konventionelle (höherwertige) QIC-Medien einsetzen, sondern auch Travan-Bänder lesen. MLR ist aber noch nicht sehr verbreitet und teuer.
DLT (Digital Linear Tape)
Dieses aus der professionellen Ecke stammende System verwendet 1/2"-Bänder und speichert bis zu 15 GB auf einem Band. Sehr teure Geräte.
Systeme mit Schrägspurverfahren:
DDS (Digital Data Storage)
Dieses von DAT (Digital Audio Tape) abgeleitete Verfahren verwendet sehr kompakte 4-mm-Cassetten, die aber eine bessere Bandqualität erfordern als DAT. Man unterscheidet die Aufzeichnungsstandards DDS-1 (2 GB), DDS-2 (4 GB) und DDS-3 (12 GB). DDS-Systeme verfügen über eine im Gegensatz zu klassischen Streamern recht schnelle Suchfunktion.
AIT (Advanced Intelligent Tape)
Diese Weiterentwicklung von DDS verwendet höherwertige Bänder und speichert 25 GB auf einem Band. AIT-Bänder verfügen über einen eingebauten kleinen Halbleiterspeicher, in dem Aufzeichnungs- und Bandinformationen gespeichert werden. AIT-Laufwerke sind sehr teuer.
8mm ("Exatape")
Der Markt für diese von 8mm-Video abgeleitete Technik ist relativ spärlich besetzt und die entsprechenden Geräte sind relativ teuer (die Medien aber recht günstig). Ein 8mm-Band faßt 7 GB, High-End-Geräte packen sogar bis zu 20 GB auf ein Spezialband.
Read-While-Write (Hinterbandkontrolle)
Zusätzliche Leseköpfe sorgen für eine Datenkontrolle während der Aufzeichnung. Das Schreiben (inklusive Kontrolle) auf Band geht damit schneller.
Hardware-Kompression
Die Kapazität der Bänder laßt sich damit maximal verdoppeln, wobei die Kompressionsrate stark von den zu sichernden Daten abhängt.
Kapazität von Streamer-Bändern
In Werbeaussagen schmücken sich Hersteller oft mit unerwartet hohen Kapazitätsangaben für Streamer-Bänder: Beachten Sie, daß dabei häufig eine Komprimierung von 2:1 angenommen wird, die in der Praxis schwer zu erreichen ist. Unsere Kapazitätsangaben beziehen sich übrigens auf unkomprimierte Speicherung.
Anschluß
Streamer lassen sich auf verschiedene Art und Weise anschließen:
Software
Durch die Vielzahl der Streamertypen und Bandformate sollte auf die Auswahl der Streamer-Software besonderen Wert gelegt werden.

Wechselplatten

Im Gegensatz zu Streamern ist bei Wechselplatten ein schneller Direktzugriff auf die Daten möglich. Dazu ist außerdem keine Spezialsoftware erforderlich.

Medium
Anschluß

 

RUS - Abteilung Workstations/PCs, Autor:
Alle Angaben Ohne Gewähr.
Letzte Änderung: 11.02.02 ()
Für Fragen und Anregungen:  webmaster@wwww.rus.uni-stuttgart.de