Für die Einführung wird das Studenten-Referat von Michael Natterer empfohlen. Hier einige Zusatzinformationen.
Auf der CD-ROM befinden sich Word-Dokumente zu den Themen Sound Designer 2 und AIFF.
Als erstes wird das von Appel entwickelte Format "Sounddesigner 2" vorgestellt. Dieses plattformnahe "Motorola-Format" definiert stets 2 Teile des Files, nämlich wie "apple-üblich" die Resource-Fork und die Data-Fork. Die Analyse unseres Soundfiles listet (siehe unten) eine Data Fork <DF> mit 8 Bytes und eine Resource-Fork in drei Teilen:
den Overview ddOV mit 16 Bytes,
die Loop-Verwaltung ddRL mit 74 Bytes und schließlich den
String STR mit ASCII-Infos über die Grundparameter "sample-size" (hier 2 Bytes = 16 Bit), "sample-rate" (hier 44100) und die Kanalzahl "channels" (hier 1 = mono).
Die Unterteilung in Daten (ist normalerweise riesig) und Infodaten wie z.B. der Overview birgt einen Vorteil: Änderungen, die nicht die Daten selbst betreffen, benötigen keine Überschreibung des gesamten Files, sondern nur der Resource-Fork!!!
Die 4 Samplewerte können Sie im nächsten Bild rechts unten in der Grafik (kopiert direkt aus der Protools-Session) erkennen: sie erstellt automatisch Tangenten und zeigt NICHT die wahre Treppenfunktion.
Der wirkliche Verlauf ist:
Beachte:
obiges Bild: SD2-Format
Das AIFF-Format hat nur eine Data Fork aus 62 Bytes, keine Resource Fork. Die im Referat beschriebenen Chunks sind gut erkennbar:
obiges Bild: AIFF
Das WAVE-Format hat nur eine Data Fork aus 52 Bytes und keine Resource Fork.
Die Aufteilung in Chunks wie beim AIFF-Format ist leicht zu erkennen: wieder einen Hauptchunk "RIFF" mit dem Format "WAVEfmt", es folgen ähnliche Angaben über die Kenngrößen des Soundfiles.
Der Sound Data Chunk weist den Titel "data" auf gefolgt von 4 Bytes Längenangabe und dann die Liste der 4 Samples.
Diese sind prozessorgemäß zur PC- bzw. INTEL-Welt in der Bytefolge verschieden: erst kommt das "Lower Byte" un dann das "Upper Byte"; die Bytefolge muss von Protools daher in Echtzeit umgeformt werden, wenn WAV-Formate direkt gelesen werden sollen (was erst seit Version 5 möglich ist).
Die Umformung im 2er-Komplement heißt, dass die negativen Zahlen durch das 2er-Komplement gebildet werden:
jedes Bit wird logisch negiert und zuletzt eine 1 addiert.
Wie man die Möglichkeit der Soundfile-Header nutzen kann, zeigt ein Blick auf die Protools-Funktion "Workspace" bzw. "Project", die allerdings ein sehr breites Fenster aufmacht, das hier zweigeteilt dargestellt wird. Man merke sich, dass alle hier gezeigten Daten Bestandteile des Soundfile-Headers sind. Am oberen Rand des Fensters erkennen wir für jede Spalte Suchtextfenster, die eine sehr komplexe Suche zulässt.
Die Workspace-Strukturen sind:
Über die technischen Formate und Infos hinaus wird der "Workspace" auch für die direkte Bedienung der Session genutzt:
man kann die Files von hier gleich in das Edit-Window hineinziehen und natürlich von hier aus auch Sessions starten!